Die Bande aus Harburg ging äußerst skrupellos und hinterhältig vor. Die Opfern der elf jungen Männer: vor allem alte und gebrechliche Menschen.

Hamburg. Unter den Opfern sind auch Alzheimerkranke. Seit April vergangenen Jahres soll die Bande in mindestens 30 Häuser und Wohnungen in Harburg, Eißendorf und Neuland eingebrochen sein, zudem sieben Menschen beraubt haben. Am Mittwoch hat die Polizei drei Männer der Bande verhaftet - darunter auch zwei Minderjährige.

Sascha O. (15), Patrick R. (17) und der 22 Jahre alte Benjamin N. wurden in ihren Wohnungen in Harburg gestellt. Der Anführer der Gruppe, der 18 Jahre alte Michel H., der als Intensivtäter im sogenannten Protäktprogramm betreut wird, sitzt bereits seit Anfang August dieses Jahres in Untersuchungshaft, nachdem er bei einem Einbruch erwischt wurde.

Die Polizei durchsuchte am Dienstagmorgen elf Wohnungen und ein Geschäft und stellte zahlreiche Beweise sicher. Der durch die Bande verursachte Schaden: mehrere Zehntausend Euro.

"Wo sie was machen konnten, haben sie was gemacht", beschreibt Polizeisprecher Andreas Schöpflin ihr Vorgehen. Gestohlen wurden vor allem Schmuck und Bargeld, aber auch Elektronikartikel. Die Bande sei durch die Straßen Harburgs gezogen und überall dort eingestiegen, wo ein Fenster auch nur aufgekippt gewesen seien. Meist hätten sie mit einem Brecheisen oder Schraubenzieher die Fenster dann aufgebrochen. Teils stahlen die Kriminellen auch gezielt Wohnungsschlüssel, um Tage später in die Wohnungen zu gelangen.

Ihr Diebesgut vertrieben die Täter über drei Geschäfte unter anderem im Phoenix-Center, darunter ein Juwelier und ein Sonderpostenmarkt. Gegen die Inhaber der Läden - Ahmed T. (27), Ariv T. (28), Sükrü A. (32) und Ünit Y. (34) - wurde mittlerweile Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Hehlerei eingeleitet.