Die Adresse erschien ihnen zentral und attraktiv: ein guter Ort für einen Einbruch - mögen die vier jungen Männer gedacht haben.

In der Nacht zu Dienstag versuchten sie, ausgerechnet in das Bergedorfer Rathaus einzusteigen. Dabei waren sie weder auf der Suche nach geheimen Akten, noch hatten sie es auf interne Papiere abgesehen. Sie suchten Metall und Dinge, die sich schnell in Bares verwandeln lassen. Immerhin: Sie gingen planvoll vor: Zuerst schraubten sie die Regenrinnen ab, um sie später bei einem Metallhändler zu versilbern. Dann nahmen sie sich ein Kellerfenster zur Brust. Ihr größtes Pech: Der Hausmeister hörte ihre nicht eben dezenten Geräusche. Er alarmierte die Polizei, die drei der vier Täter auf der Flucht fasste. Ob die der deutschen Sprache nicht mächtigen Täter sich absichtlich das Rathaus ausgesucht hatten oder ob sie das städtische (stark gesicherte) Gebäude unbewusst ausgewählt hatten, sagte im Verhör keiner von ihnen.