Das Mobile Einsatzkommando (MEK) der Polizei nahm drei Entführer fest. Hintergrund war ein Streit um 10.000 Euro.

Hamburg. Mehr als 21 Stunden hatten drei Männer einen 35-Jährigen in ihrer Gewalt. Von dessen Bruder forderten sie die Herausgabe von 10.000 Euro. Offenbar nicht ganz zu Unrecht. Der Bruder des Entführten war mitten in der Nacht auf einem Polizeirevier in Berlin erschienen und hatte den Beamten die merkwürdige Geschichte erzählt: Sein Bruder (35) werde von drei Männern in einer Hamburger Wohnung gefangen gehalten. Die Männer forderten 10.000 Euro, oder dem Bruder würde etwas zustoßen. Die Polizei überprüfte unbemerkt die Adresse. Sie fand tatsächlich Anzeichen einer Entführung.

Als die drei Täter, ein Deutscher, ein Ägypter und ein Palästinenser, mit dem Opfer, einem Mann aus Kamerun, im Auto Richtung Berlin fuhren, stoppten die MEK-Leute den Wagen. Festnahme und Geiselbefreiung am Horner Kreisel! Allerdings freute sich der Kameruner nicht allzu lange über die neue Freiheit: Er soll die drei Entführer zuvor mit billigen Wash-Wash-Betrügereien um Bargeld gebracht haben. Rund 10.000 Euro habe der Mann ihnen abgenommen, klagten die Entführer.