Schwerst verletzter Mann hielt an der Cuxhavener Straße einen Autofahrer an.

Hamburg. Was geschah im Unterholz am Rande der stark befahrenen Cuxhavener Straße? Die Kripo sucht nach einem Mann, der in Fischbek einem Kontrahenten an einem Feldweg gegenüber der ehemaligen Röttiger-Kaserne mit einer großkalibrigen Waffe gezielt in die Genitalien schoss. Das Opfer, dessen Identität noch ungeklärt ist, schleppte sich mit schwersten Verletzungen an die Straße und hielt dort einen Autofahrer an.

Mit einer Notoperation retteten Ärzte das Leben des Mannes. Polizeibeamte vernahmen den Verletzten, nachdem er aus der Narkose erwacht war. Er machte Angaben zum Tathergang - jedoch widersprach er sich immer wieder und schilderte verschiedenste Variationen der Bluttat. Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen. Gestern suchten Polizisten den vermeintlichen Tatort nach Spuren ab: Im Erdreich unter einem Moosbeet fanden sie einen länglichen, schwarzen Gegenstand. Die Tatwaffe? Aus ermittlungstaktischen Gründen gab es dazu gestern keine Auskünfte.

Die Hintergründe der brutalen Tat blieben gestern noch im Dunkeln. Möglich, dass der russisch sprechende Angeschossene mit Landsleuten Streit hatte, die den Schuss als eine Art "letzte Warnung" verstanden wissen wollten. Dass der Verletzte sich die Schusswunde selbst beigebracht hat, halten die Ermittler nach der bisherigen Spurenlage für äußerst unwahrscheinlich. Im November 2008 gab es in der Nähe schon einmal eine rätselhafte Schießerei: Ein Russe (37) wurde auf einem Feldweg neben seinem Auto angeschossen. Er überlebte.