Mit günstigen Angeboten für gebrauchte Luxusautos lockten drei junge Betrüger ihre Opfer nach Hamburg, um sie hier auszurauben.

Hamburg. Sie chauffierten die Interessenten, die den Kauf bar abwickeln sollten, vom Bahnhof oder Flughafen zum angeblichen Ort der Übergabe und bedrohten sie dort. Am frühen Dienstagmorgen wurden die gebürtigen Afghanen von Beamten des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) der Hamburger Polizei im Schlaf überrascht und verhaftet. Mohammad H. (20), Osman A. (21) und Mohammad A. (25) sitzen seitdem im Untersuchungsgefängnis am Holstenglacis.



Am 2. Juli lockten sie einen 32-Jährigen aus Moldawien in die Hansestadt, der einen Mercedes S320 für 54 900 Euro kaufen wollte. Der Mann wurde von Osman A. vom Hamburger Hauptbahnhof abgeholt und zu einem entlegenen Waldstück nahe Billstedt gefahren. Dort warteten seine Kumpane bereits und versuchten, dem Moldawier die 50 700 Euro in bar, die er zur Abwicklung des Kaufs bei sich trug, abzunehmen. Dem 32-Jährigen gelang es jedoch, die Türen des Chauffeur-Fahrzeugs zu verriegeln. Dann zwang er den 21-Jährigen, mit ihm zu flüchten. Wie die Flucht verlief, ist noch nicht bekannt, sicher ist nur, dass der Mann die Tat bei der Polizei in Schneverdingen (Niedersachsen) anzeigte und damit die Ermittlungen gegen die drei Räuber in Gang setzte.


Die wiederum blieben trotz des gescheiterten Coups bei ihrer Strategie und begrüßten nur vier Tage später einen 56-jährigen Deutschen am Flughafen, der einen Audi Q7 kaufen wollte. Diesmal gelang der Raub: Wieder wurde das Opfer zu einem Waldstück gefahren, wo es die Räuber schon mit Pistolen im Anschlag erwarteten. Sie nahmen seine Geldbörse, in der 47 500 Euro in bar steckten, dazu einen Pocket-PC und ein Mobiltelefon. In Billstedt wurde er ausgesetzt.


Zwei Wochen später boten die drei erneut einen Wagen auf mobile.de an, der zwei ahnungslose Interessenten anlockte: einen Mann aus Süddeutschland und einen 42-Jährigen aus Rumänen. Obwohl mit dem Rumänen bereits über das Internet ein Treffen am Fuhlsbüttler Flughafen für den vergangenen Donnerstagabend vereinbart worden war, ließen die Täter von dem Plan ab.


Fünf Tage später hob die Polizei die Bande aus. Neben den Festnahmen wurden auch die Wohnungen der Täter in Billstedt und Glinde sowie das Büro eines Autohandels in Billbrook durchsucht und dabei zwei Schreckschusspistolen sichergestellt.