Das Mobile Einsatzkommando hat zwei Männer festgenommen, die bereits maskiert und bewaffnet vor einer Filiale der HypoVereinsbank standen.

Hamburg. Sie hatten ihre Sturmhauben bereits auf dem Kopf und die Latex-Handtusche angezogen. Hamidreza N. (36) und Mohsen A. (26) saßen in ihrem Opel Corsa in der Nähe der HypoVereinsbank an der Osterstraße (Eimsbüttel) und bereiteten ihren Banküberfall vor. Mit Kabelbindern wollten sie die Hände der Angestellten fesseln und einen von ihnen mit Waffengewalt zwingen, den Kassentresor zu öffnen. Ein Plan, den der 36-Jährige nach Erkenntnissen der Ermittler bereits einige Male zuvor erfolgreich umsetzen konnte. Wovon er an diesem Mittwoch nichts wusste: Beamte der Eliteeinheit Mobiles Einsatzkommando (MEK) hatten ihn und seinen Kumpanen längst im Visier.



Als die beiden ausstiegen, um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen, stürmten die Beamten zum Wagen und warfen die Männer auf den Boden. Sie hatten keine Chance zu entkommen. Seit Wochen wurden sie observiert. Dass sie erneut eine Bank überfallen wollten, wussten die Fahnder längst. Die Ermittler ordnen zumindest Hamidreza N. mindestens drei weitere Überfälle zu. So soll er im März 2004 die Vereinsbank an der Bramfelder Chaussee überfallen und 8500 Euro erbeutet haben. Im September 2005 überfiel er mit einem Komplizen, kurz bevor die Filiale schloss, die Hamburger Bank an der Hamburger Straße (Barmbek-Süd). Die Täter zwangen einen Mitarbeiter, den Kassentresor zu öffnen. Danach fesselten sie diesen und zwei weitere Kollegen mit Handschellen an einen Tisch in der Küche. Sie verbanden ihren Opfern die Augen und den Mund mit braunem Klebeband. Die Beute: 11 700 Euro. Erst nach einer Stunde gelang es einem der Bankangestellten, Hilfe zu rufen. Mit seiner Nasenspitze konnte er 112 auf seinem Handy wählen. Der vorerst letzte Überfall des Verdächtigen, so die Polizei, ereignete sich im April 2006 in der Hamburger Bank an der Grindelallee. Dabei wurden zwei Angestellte und ein Geldtransporter-Fahrer überwältigt. Die Täter flüchteten mit 1750 Euro.


Allen Taten gleich ist die Ausführung: Stets kamen die Täter kurz vor Schalterschluss, stets wurden die Opfer gefesselt und eingeschlossen. Die Ermittler kamen Hamidreza N. über seine DNA auf die Spur. Da er 2008 unerlaubt mit einer Schusswaffe erwischt worden war, musste er eine Speichelprobe abgeben. Ein Abgleich führte die Fahnder auf seine DNA-Spur, die er bei einem der Überfälle zurückgelassen hatte. Er und sein Komplize sitzen nun in U-Haft.