Dieser Dieb ist Profi. Er beobachtet Sie, bevor er tätig wird. Beispielsweise in der S-Bahn, nach einem anstrengenden Arbeitstag. Er weiß, wie müde Sie sind. Er wartet, bis Ihnen die Augen zufallen. Er lässt Sie schlafen - und langt zu.

Hamburg. Bevor Sie aufwachen, ist er weg. Mit Ihrem Portemonnaie, Ihrem Handy, Ihren Kreditkarten. Die Fotos zeigen einen Diebstahl, der im Mai von einer Überwachungskamera in einer Hamburger S-Bahn gefilmt wurde. Der Täter wurde inzwischen ermittelt. Die Zahl der Taschen- und Gepäckdiebstähle auf Bahnhöfen und in Zügen stieg 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 70 Taten auf 1468 an. "Gerade in der Ferienzeit nehmen die Fälle zu", sagt Rüdiger Carstens von der Bundespolizei. Überfüllte Bahnhöfe, dichtes Gedränge und abgestellte Reisetaschen bieten ideale Voraussetzungen für die Langfinger.

Meist sind es professionelle Diebesbanden, die ihr Opfer etwa durch Anrempeln ablenken und dann blitzschnell in die Jackentasche greifen. Am häufigsten wird in Zügen gestohlen (2007: 489 Fälle, 2008: 619 Fälle), besonders beliebte Opfer sind schlafende Reisende. Die Bundespolizei rät: Bewahren Sie Bargeld und Kreditkarten nie zusammen auf. Tragen Sie keine Wertgegenstände im Rucksack. Tragen Sie Handtaschen immer mit der Verschlussseite zum Körper. Lassen Sie Gepäck nie unbeaufsichtigt. Achten Sie insbesondere bei Menschengedränge auf Ihre Wertsachen. Weitere Informationen unter www.bundespolizei.de