Auch zwei Tage nach dem Schusswechsel vor der Billardkneipe “Speak Eazy“ in Mümmelmannsberg (Billstedt), tappt die Polizei noch immer im Dunkeln.

Hamburg. Die Verletzten, von denen vier bereits aus dem Krankenhaus entlassen wurden und wieder zu Hause sind, verweigern auch weiterhin jede Aussage. Die Polizei hat weder Erkenntnisse zum Motiv oder zum Ablauf der Tat, noch darüber, ob unter den Verletzten auch Schützen sind.

Die Männer (zwei Deutsche afghanischer Herkunft, ein Türke und zwei Iraner zwischen 23 und 36 Jahren) sollen in den nächsten Tagen erneut befragt werden. Zudem soll das Video einer Überwachungskamera ausgewertet werden, auf der die Tat möglicherweise aufzeichnet wurde. Die Polizei untersuchte alle Beteiligten bereits auf Schmauchspuren und stellte drei Waffen am Tatort in der Feiningerstraße sicher. In den kommenden Tagen will sie die Schusswege nachverfolgen. "Es wurde mindestens ein Dutzend Mal geschossen", sagte Polizeisprecher Ralf Kunz.

SPD-Innenexperte Andreas Dressel will jetzt in einer Kleinen Anfrage klären lassen, ob die Zahl der Delikte mit Schusswaffeneinsatz auch im ersten Halbjahr 2009 weiter gestiegen ist. Bereits 2008 hatte die Polizei erstmals seit sieben Jahren wieder mehr Taten registriert, bei denen Menschen mit Schusswaffen bedroht oder sogar beschossen wurden. "Es gibt kaum andere Taten, die uns so sehr in unserem Schutzbedürfnis treffen, wie die, bei denen Schusswaffen eingesetzt werden," sagte Dressel. Die Polizei bittet Zeugen der Tat in Billstedt, sich unter Tel. 428 65 67 89 zu melden. (dfe)