Mehr als eine halbe Million Euro wollte ein 28 Jahre alter Mann aus Wandsbek und seine 27 Jahre alte Freundin von der Versicherung kassieren, nachdem bei einem Einbruch in das Büro des Händlers angeblich mehrere antike Schriften gestohlen worden waren.

Jetzt stellte sich jedoch heraus, dass Sascha L. und Anna G. den Einbruch nur vorgetäuscht hatten. Die angeblich verschwundenen Bücher hatten sie bereits vor zwei Jahren für 400 000 Euro an einen Sammler aus Stuttgart verkauft. Gegen die beiden wird jetzt wegen des Verdachts des versuchten Versicherungsbetruges ermittelt.

Ende März meldete Sascha L. den Einbruch bei der Polizei. Drei Tresore seien in seinem Wandsbeker Büro an der Schlossstraße aufgeflext worden, wertvolle Handschriften und Bücher im Wert von 547 043 Euro seien spurlos verschwunden. Die Einbrecher hätten die Schließzylinder ausgewechselt, gab der 28-Jährige an. Am Tatort konnten die Ermittler jedoch keine derartigen Spuren nachweisen. Misstrauisch geworden, recherchierten sie weiter und konnten den Käufer der Bücher aus Süddeutschland ausfindig machen. Daraufhin durchsuchten sie die Wohnung des 28-Jährigen an der Straße Tannenhof in Lemsahl-Mellingstedt und eine Nebenwohnung seiner Freundin in der Blumenthaler Straße in Delmenhorst. Sascha L. soll in den nächsten Tagen vernommen werden. Einen Haftgrund sieht die Polizei nicht, da die Versicherungssumme nicht ausgezahlt wurde.