Auf das Rahlstedter Haus des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Karl-Heinz Warnholz ist erneut ein Anschlag verübt worden. Unbekannte schmissen in der Nacht zum Freitag drei Steine gegen zwei Fenster. Sie beschädigten die erste Schicht des Sicherheitsglases. “Ich bin gegen 3.30 Uhr durch die Knallgeräusche und die Alarmanlage aufgewacht“, sagte der Vorsitzende des Innenausschusses.

Möglicherweise steht der Anschlag im Zusammenhang mit den jüngsten Schanzenkrawallen. Warnholz gilt als Gegner der Szene um die Rote Flora. Es ist bereits der dritte Angriff in acht Jahren auf das Haus von Warnholz. Der erste wurde im April 2001 verübt. Dabei gingen nicht nur Fenster zu Bruch, auch ein BMW wurde stark beschädigt. Im Mai 2007 warfen Unbekannte erneut Scheiben ein. Warnholz gab zudem bekannt, dass sein Sohn vor wenigen Tagen auf seiner Schule "gemobbt" worden sei. Man habe ihn kritisiert, weil sein Vater "gegen die Schanzenszene" sei.

Er fordert nun finanzielle Zuschüsse für den Schutz seines Hauses. "Gefährdete Senatoren und Staatsräte bekommen auch eine bestimmte Summe, um ihre Häuser mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen zu schützen", sagte Warnholz. "Ich habe in den vergangenen Jahren erhebliche Mittel dafür aus meiner eigenen Tasche aufgewandt."

CDU-Fraktionsvorsitzender Frank Schira unterstützt Warnholz: "Es liegt auf der Hand, dass Herr Warnholz im besonderen Maße betroffen ist. Sein Haus muss gesichert werden." Bürgerschaftspräsident Berndt Röder (CDU) verurteilte den Anschlag: "Der oder die Täter nehmen in Kauf, Menschenleben zu gefährden." Er stellte gleichzeitig in Aussicht, dass Warnholz mit finanzieller Unterstützung rechnen könne. "Das wird in Kürze entschieden", kündigte Röder an.

Nachdem Aktivisten aus der Roten Flora ein weiteres Schanzenfest am 12. September angekündigt haben (wir berichteten), fürchtet die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) erneute Ausschreitungen. "Die Initiatoren beabsichtigen nicht, ein fröhliches Straßenfest zu feiern, sondern vielmehr das Schanzenfest für ihre Gewaltorgien als Schutzschild zu suchen", sagte DPolG-Chef Joachim Lenders.

Altonas schwarz-grüne Koalition wird keine neue Duldung für das Fest aussprechen. GAL-Fraktionschefin Gesche Böhlich: "Es kann nicht alle zwei Monate ein Schanzenfest geben."