Der spektakuläre Car-Napping-Fall, der sich Freitagnachmittag in der Hamburger Innenstadt ereignet hat, bleibt weiterhin rätselhaft.

Die Täter sind weiterhin auf der Flucht. Ob sie ihr Opfer ausspioniert haben oder gar kannten, ist noch nicht bekannt. Der 69-Jährige war, nachdem er Geld in einer Bank abgehoben hatte, von zwei bislang Unbekannten in seinem Wagen überfallen worden.

Die beiden Männer, beide sind etwa 30 bis 35 Jahre alt, hatten sich am Ballindamm in den Wagen des Mannes gesetzt und ihn gezwungen, mit ihnen bis zum Jahnring (Winterhude) zu fahren. Dort zwangen die Männer ihr Opfer, aus seinem Auto auszusteigen. Weil sie es nicht schafften, den abgestellten Wagen neu zu starten, flüchteten sie zu Fuß. Das Portemonnaie des Mannes - es enthielt 90 Euro Bargeld - nahmen sie mit. Laut Polizei kommen derartige Fälle von "Car-Napping" in Hamburg nur äußerst selten vor. In anderen (internationalen) Großstädten ist das anders. In Metropolen wie Kapstadt oder São Paulo fährt kaum jemand mit unverschlossenen Türen durch die Stadt. In Hamburg sei es gewiss nicht nötig, die Türen stets abgeschlossen zu halten, sagt Polizeisprecher Ralf Meyer.

Allerdings sei es sicher sinnvoll, so Meyer, Wertsachen auch bei der Fahrt nicht offen auf dem Beifahrersitz liegen zu lassen, vor allem, wenn das Fenster geöffnet ist. Meyer: "Das sind einfache Gelegenheiten für Diebe." Im vergangenen Jahr hatte eine rumänische Diebesbande in Hamburg für Furore gesorgt. Die Männer hatten in mehreren Fällen Autofahrer an Ampelkreuzungen bestohlen.