Von Schenefeld bis Altona rast die vermutlich stark betrunkene Frau mit Tempo 150 durch die Nacht. Bis sie auf ein Taxi auffährt.

Mit Tempo 150 hat sich in der Nacht zu Dienstag die erst 18-jährige Manuela G. eine wilde Verfolgungsfahrt mit der Polizei geliefert. Sie raste von Schenefeld (Schleswig-Holstein) nach Altona-Nord. Die Fahrt endete an der Kreuzung Stresemannstraße/Alsenstraße. Die vermutlich stark betrunkene Frau prallte mit ihrem Audi A4 gegen ein Taxi, das an einer roten Ampel wartete. Drei Menschen wurden verletzt, darunter die Unfallfahrerin, die mit schweren Verletzungen in die Asklepios-Klinik Altona gebracht wurde. Ein Fußgänger konnte sich dank eines geistesgegenwärtigen Sprungs von der Stresemannstraße davor retten, von der Frau überfahren zu werden. Er blieb unverletzt.

Ersten Angaben zufolge hatte ein Bekannter der 18 Jahre alten Manuela G. die Polizei kurz nach Mitternacht angerufen. Die junge Frau aus dem Kreis Pinneberg soll sich in Schenefeld betrunken und ohne Führerschein ans Steuer des Audi gesetzt haben und sei in Richtung Hamburg gefahren. Schenefelder Polizisten machten sich daraufhin auf die Suche, entdeckten den Audi kurz danach auf der Altonaer Chaussee. Sie versuchten die Frau zu stoppen. Die jedoch gab Gas und flüchtete. Verfolgt von drei Pinneberger und vier Hamburger Streifenwagen raste sie knapp zehn Kilometer in Richtung Hamburg-City, überfuhr entlang der Luruper Hauptstraße, der Bahrenfelder Chaussee und der Stresemannstraße mehrere rote Ampeln. Versuche der Polizei, sie "durch geschickte Fahrmanöver zum Halten zu bewegen", scheiterten, so Polizeisprecherin Karina Sadowsky.

An der Kreuzung Stresemannstraße/Alsenstraße versuchte die 18-Jährige noch, dem wartenden Taxi auszuweichen, was ihr aber nicht gelang. Es war kurz nach 0.40 Uhr, als Manuela G. ungebremst auf das Heck des Taxis auffuhr und danach mit dem Wagen gegen einen Laternenmast schleuderte.

Doch damit nicht genug: Als ihr Polizisten aus dem Wagen helfen und ihre Verletzungen versorgen wollten, wehrte sie sich heftig. Sechs Beamte waren nach Augenzeugenberichten nötig, um die 18-Jährige zu bändigen. Sie musste schließlich fixiert werden.

Mit schweren Kopf- und inneren Verletzungen wurde sie in das Altonaer Krankenhaus gebracht. Dort wurde ihr auch eine Blutprobe entnommen, um zu klären, wie viel Alkohol sie zuvor getrunken hatte. Das Ergebnis wird erst im Laufe der Woche erwartet. Im Wagen der 18-Jährigen fanden die Beamten eine leere Wodka-Flasche. Die beiden Insassen des Taxis, der 43 Jahre alte Fahrer und sein 39 Jahre alter Fahrgast, erlitten Prellungen und wurden ambulant im Krankenhaus behandelt. Gegen Manuela G. wurde ein Verfahren wegen des Verdachts des Fahrens unter Alkoholeinfluss, ohne Fahrerlaubnis und der "Straßenverkehrsgefährdung" eingeleitet.