Einen 28-Jährigen hat der betrunkene 57-Jährige möglicherweise um sein Augenlicht gebracht. Kurz darauf wurde der Schütze festgenommen.

Hamburg. Er hatte sich immer wieder über den Lärmpegel einer Party im Hinterhof beschwert. Vergebens. Da feuerte der betrunkene 57-Jährige mit einem Druckluftrevolver auf das Partyzelt der Feiernden. Einen 28-Jährigen hat er möglicherweise um sein Augenlicht gebracht. Kurz darauf wurde der Schütze festgenommen.

Das Opfer, Friedrich K., hatte gegen 3.30 Uhr mit Freunden an der Bartelsstraße gefeiert, als er zuerst ein zischendes Geräusch und Sekundenbruchteile später einen stechenden Schmerz im Auge bemerkte. Als seine Freunde daraufhin einen blutenden Riss im Augenlid entdeckten, riefen sie den Notarzt und die Polizei.

Während der 28-Jährige mit einem Rettungswagen ins Universitätsklinikum Eppendorf gebracht wurde, begannen die Streifenbeamten zu ermitteln und entdeckten ein kleines Loch im Partyzelt, unter dem die Feiernden gesessen hatten. Ein Loch, das von einem Schuss herrühren musste.

"Daraufhin konnte der mögliche Standort des Schützen in einem gegenüberliegenden Haus ermittelt werden", erklärte Polizeisprecherin Karina Sadowsky. Wie sich herausstellte, hatte der 57-Jährige vor der Tat bei der Polizei bereits eine "Beschwerde über eine Ruhestörung" abgegeben. Doch die Party ging offenbar in unverminderter Lautstärke weiter, bis der Schuss fiel.

Die Polizisten klingelten an der Wohnungstür des Mannes und nahmen ihn vorläufig fest. Er war jedoch zu betrunken, um sich erklären zu können. In seiner Wohnung wurde die Tatwaffe, ein Druckluftrevolver, für den kein Waffenschein erforderlich ist, entdeckt und beschlagnahmt. Friedrich K. muss weiter im Krankenhaus bleiben: Ein bleibender Gesundheitsschaden könne nicht ausgeschlossen werden, so die Polizei.