Hamburg. Ein 19-Jähriger hat an der Simon-von-Utrecht-Straße eine 20 Jahre alte Frau vergewaltigt. Die Polizei nahm den Täter bereits kurz nach dem Überfall fest. Couragierte Zeugen waren dazwischengegangen und hatten den jungen Mann anschließend verfolgt. Er kam nach der Vernehmung in Untersuchungshaft.

Täter und Opfer hatten sich in der Nacht zu Sonnabend bei einem Kiezbummel kennengelernt. Laut Polizei hatten sie einige Zeit miteinander verbracht und waren durch die Nebenstraßen der Reeperbahn gegangen. Die junge Frau konnte nicht ahnen, dass es sich bei ihrem Begleiter um einen bereits einschlägig bekannten Täter handelte. An der Simon-von-Utrecht-Straße fiel der 19-Jährige gegen 6.20 Uhr am Morgen plötzlich über die junge Frau her. Er warf sie auf die Motorhaube eines geparkten Wagens. Die Frau wehrte sich heftig, dennoch "nahm er sexuelle Handlungen an ihr vor", wie es im Polizeibericht heißt.

Zwei Passanten wurden durch die Hilfeschreie des Opfers auf die Tat aufmerksam und gingen sofort dazwischen. Als sie den Täter ansprachen, flüchtete dieser. Während sich einer der Zeugen um die Frau kümmerte, rannte der andere hinter dem Vergewaltiger her. Er rief zeitgleich die Polizei über sein Handy an und gab den Beamten durch, in welche Richtung der Täter flüchtete und wo er sich befand.

Der 19 Jahre alte Täter lief über die Budapester Straße auf das Heiligengeistfeld. Währenddessen alarmierte die Einsatzzentrale der Polizei die Streifen auf St. Pauli. Beamte der Landesbereitschaftspolizei nahmen sofort die Fahndung auf. Zwei von ihnen erkannten den Vergewaltiger aus ihrem Wagen heraus aufgrund der Beschreibung an der Feldstraße wieder. Sie stiegen aus und verfolgten den Mann. Schließlich fassten sie ihn, nachdem er fast eineinhalb Kilometer gerannt war, an der Marktstraße. Bei der Festnahme wehrte sich der 19-Jährige heftig, beleidigte und bespuckte die Beamten.

Bei der anschließenden Vernehmung durch Ermittler des Landeskriminalamtes bestritt der junge Mann, die 20-Jährige vergewaltigt zu haben. Er behauptete zudem, dass sie nicht geschrien habe. Bei der Überprüfung seiner Personalien und Vorstrafen stellten die Beamten fest, dass er bereits wegen Sexualdelikten aufgefallen ist. Er kam schließlich ins Untersuchungsgefängnis und muss nun dort auf seinen Prozess warten.