Schnelsen. Der Serie von rätselhaften Brandanschlägen in Hamburg ist zum ersten Mal ein Prominenter zum Opfer gefallen. In der Nacht zum Donnerstag zündeten Unbekannte in Schnelsen das Audi 5 Cabrio des St.-Pauli-Profis Fin Bartels, 24, an. Er hatte das 70 000 Euro teure Auto (333 PS) vor seinem Haus geparkt.

"Ich habe davon überhaupt nichts mitbekommen", sagte Fin Bartels gestern dem Abendblatt. "Erst als ich zum Training fahren wollte, habe ich gesehen, was passiert ist. Ich war schockiert." Zu spät zum Training kam St. Paulis Mittelfeldspieler deshalb aber nicht. Mannschaftskollege Rouwen Hennings nahm ihn in seinem Golf mit zum Trainingsgelände an der Kollaustraße. Bartels geht davon aus, dass seine Vollkasko-Versicherung den Vandalismusschaden ersetzt.

Die unbekannten Brandstifter hatten gegen 4 Uhr früh insgesamt zwei Autos der Marke Audi an der kleinen Straße in Schnelsen angezündet. Beide Wagen gingen in Flammen auf. Nach Polizeiangaben hatten Anwohner das Feuer entdeckt und Polizei und Feuerwehr alarmiert. Verletzte gab es nicht. Ein dritter Wagen wurde durch die Hitze der Flammen beschädigt. Nach ersten Ermittlungen geht die Polizei von Brandstiftung aus. In diesem Jahr sind in Hamburg schon 200 Autos ausgebrannt. Als Brandstifter kommen laut Polizei vor allem jugendliche, zum Teil in Banden organisierte Täter in Betracht. Sie begehen ihre Taten zum großen Teil nicht aus politischer Motivation, sondern um im Freundeskreis oder in der Gruppe Anerkennung zu erhalten. Der Polizei ist die Identität mehrerer Serienbrandstifter bekannt. Allerdings sehen Ermittler Schwierigkeiten, die mutmaßlichen Täter gerichtsfest zu überführen.