Staatsanwaltschaft wirft den drei Angeklagten gemeinschaftliche Vergewaltigung vor. 18-Jährige kannte einen der mutmaßlichen Täter flüchtig.

Hamburg. Sie sollen eine junge Frau in eine Hamburger Wohnung gelockt und dort mehrmals vergewaltigt haben - drei Männer im Alter von 21 bis 24 Jahren müssen sich deshalb seit Mittwoch vor dem Hamburger Landgericht verantworten.

Zu Prozessbeginn wurde lediglich die Anklage verlesen. Darin warf der Staatsanwalt Hanade-Adel A., 21, Bakri H., 22 und Mohamad Z., 25, gemeinschaftliche Vergewaltigung vor. Zwei von ihnen sollen ihr Opfer am Hamburger Hauptbahnhof abgeholt und in eine angemietete Wohnung im Stadtteil Bergedorf gefahren haben, wo der dritte Angeklagte bereits wartete. Einer von ihnen soll, kaum dass die junge Frau die Wohnung betreten hatte, gesagt haben: "Ich habe Druck." Dann hätten sie die 18 Jahre alte Frau an den Armen festgehalten, während zwei der Angeklagten sie nacheinander zum ungeschützten Geschlechtsverkehr gezwungen haben sollen.

"Sie versuchte ununterbrochen sich zu wehren und die Angeklagten wegzustoßen", sagte der Staatsanwalt im Prozess. Nachdem die Männer von ihr abgelassen hätten, sollen sie die Frau zurück zum Hauptbahnhof gebracht haben. Der Anklage zufolge trug die 18-Jährige Hämatome sowie Abschürfungen am Hals und den Armen davon.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die 18-Jährige nur einen der Angeklagten flüchtig kannte. "Das Opfer war mit den Tätern nicht bekannt. Einen von ihnen hatte sie als Türsteher auf der Reeperbahn kennengelernt", sagte ein Sprecher der Behörde. Sie sei mit den Unbekannten mitgegangen, um diesen flüchtigen Bekannten in Bergedorf zu treffen.

Es sind noch fünf weitere Verhandlungstage angesetzt. Anfang Juni wird der Prozess fortgesetzt. Dann können die drei angeklagten Männer vor dem Richter zu den Vorwürfen Stellung nehmen. Einer von ihnen sitzt derzeit in Untersuchungshaft.