Hamburg. Die Vorbereitungen für den Bau der Hafenpassage sollen schon bald beginnen. Nabu und BUND wollen das Milliardenprojekt stoppen.

Nach dem Planfeststellungsbeschluss für den ersten Abschnitt der A26-Ost im Süden Hamburgs wollen Umweltverbände möglicherweise vor Gericht ziehen. „Zusammen mit dem Nabu Hamburg ist eine mögliche Klage vor dem Verwaltungsgericht derzeit juristisch in Prüfung“, teilte eine Sprecherin des Landesverbandes des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am Dienstag mit.

Nach Angaben der Planungsgesellschaft Deges bezieht sich der Planfeststellungsbeschluss auf einen zwei Kilometer langen Abschnitt der Autobahn, die die A7 (Hamburg–Hannover) mit der A1 (Bremen–Lübeck) verbinden soll. Die genehmigte Strecke reicht vom künftigen Autobahnkreuz Hamburg-Hafen an der A7 bis zur geplanten Anschlussstelle Hamburg-Moorburg.

A26-Ost in Hamburg: Vorbereitungen für Bau sollen bald beginnen

Die Behörde für Wirtschaft und Innovation habe den Beschluss am 20. Dezember erlassen, teilte die Deges am Freitag mit. Projektleiter Hartmut Flohr erklärte, die Deges wolle jetzt zeitnah mit bauvorbereitenden Arbeiten beginnen. Damit seien Kampfmittelsondierungen gemeint, erläuterte ein Sprecher der Deges.

Die insgesamt nur 9,7 Kilometer lange A26-Ost soll als „Hafenpassage“ die aus Niedersachsen kommende A26-West verlängern und bei Hamburg-Stillhorn an die A1 angeschlossen werden. Zu dem Projekt gehören eine neue Brücke über die Süderelbe und ein 1,5 Kilometer langer Lärmschutztunnel im Stadtteil Wilhelmsburg.

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„Der Ausbau der A26-Ost ist aufgrund seiner Bauweise nicht nur extrem klimaschädlich und steht den Hamburger Klimazielen konträr gegenüber“, kritisieren Sabine Sommer (BUND) und Malte Siegert (Nabu) in einer gemeinsamen Stellungnahme. Der Neubau zerstöre auch die Lebensräume streng geschützter Arten wie des Moorfrosches und gefährde somit die Artenvielfalt in Hamburg. Auch würden wertvolle Torfböden überplant.

Das Projekt wird seit 2008 geplant, 2031 soll die Hafenpassage fertig sein. Die erwarteten Kosten wurden zuletzt von 1,85 Milliarden Euro auf 2,28 Milliarden Euro nach oben korrigiert. Die Umweltverbände prangern den Aufwand im Verhältnis zur Kürze der Trasse als „Irrsinn“ an.