850 Gäste feiern beim 20. Blankeneser Neujahrsempfang des Magazins „Klönschnack“. Erlös der Tombola geht an gemeinnützige Einrichtungen

Nienstedten . Das Ereignis ist längst Tradition, die Gäste sind stets erlesen, doch dieses Mal gab es noch einen ganz besonderen Grund zum Feiern: Klaus Schümann, Herausgeber und Chefredakteur des Magazins „Klönschnack“, hatte am gestrigen Donnerstag zum 20. Mal zum traditionellen Blankeneser Neujahrsempfang geladen. 850 prominente Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft kamen zum runden Geburtstag des Blankenese-Magazins ins Hotel Louis C. Jacob an die Elbchaussee. Das Magazin erscheint seit mehr als 30 Jahren erfolgreich in den Elbvororten – seit 2014 mit neuem Eigentümer, als Teil der Zeitungsgruppe Hamburg GmbH, zu der auch das Hamburger Abendblatt gehört.

Noch vor dem offiziellen Teil empfing Schümann – auch das ist Tradition – einige Ehrengäste zum exklusiven Vorempfang, unter anderem Sponsoren wie beispielsweise die Hamburger Sparkasse, die Mercedes-Benz Niederlassung Hamburg und die Otto Dörner Gruppe. Nach 18 Uhr kamen nach und nach die übrigen Gäste, dann sprachen die Neujahrs-Festredner des Empfangs, Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), FDP-Bundesvorsitzender Christian Lindner, Bundeskanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) und Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD). Auch auf der Gästeliste: Hamburgs Messechef Bernd Aufderheide, Dietrich von Albedyll, Geschäftsführer der Hamburg Tourismus GmbH, Bundespräsident a. D. Christian Wulff sowie Hariolf Wenzler, Geschäftsführer der Bucerius Law School.

Scholz ging zunächst auf den feigen Terroranschlag in Paris ein, der Bürgermeister sagte: „Wir trauern mit der französischen Nation und den Opfern dieses Anschlags.“ Humorvoll erinnerte Schümann mit Anekdoten an die illustren Gäste, die in den vergangenen Jahren zum Empfang an die Elbe kamen: „Viele von Ihnen sind mehrmals Gast gewesen, einige kennen die Anfänge, und andere haben so etwas wie eine Dauerkarte.“ Und er zitierte Oscar Wilde, der einst feststellte: „Zur sogenannten guten Gesellschaft zu zählen, ist eher langweilig, aber davon ausgeschlossen zu sein, ist eine Katastrophe!“

Ein „Klassiker“ in der Historie des Blankeneser Neujahrsempfangs war einst die Begrüßungsrede der früheren Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth: „Ich freue mich, im Jacob zu sein, bekomme ich doch eine Ahnung davon, was es mit dem vielgerühmten Alsterflair auf sich hat…!“ Friedrich Merz, einst Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, befand ein paar Jahre später auf dem Empfang: „Ich habe gelernt, dass man gerade die Elbe und die Alster nicht verwechseln darf!“ Ein originelles Gespräch gab es einmal zwischen dem früheren Vizekanzler Franz Müntefering (SPD) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf dem Flur im Kanzleramt. Müntefering schilderte es auf einem früheren „Klönschnack“-Empfang so: „Da frage ich die Kanzlerin: ,Was machen Sie denn morgen?‘ - ,Ich bin bei George Bush! Und Sie? – ,Ich bin beim Klönschnack!‘“

Seinen Anfang nahm alles 1995 in den Redaktionsräumen des „Klönschnacks“ in Blankenese, mit 60 Gästen aus der Medienbranche, einem Fass Bier, etwas Wein und vielen Schnittchen. Da die Veranstaltung aber zunehmend größer wurde, wich man zunächst auf den Blankeneser Gemeindesaal und schließlich auf das Louis C. Jacob aus. Auch Schümann hat Blankeneser Tradition: 1952 – Schümann war damals vier Jahre alt – wurde seinen zweimal ausgebombten Eltern eine Wohnung in Blankenese zugewiesen. „Die Hauptstadt der Elbvororte“ nennt der Beamtensohn den Stadtteil. Zwei Mal fuhr er zur See: Mit 17 Jahren als Schiffsjunge auf einem Erzfrachter und später als Tellerwäscher auf der TS „Hamburg“.

Axel Schneider, Intendant des Altonaer Theaters, gewann die Kreuzfahrt

Auch gute Tradition beim „Klönschnack“-Empfang: Mitglieder des Lions-Clubs Blankenese verkauften wieder Tombola-Lose zu je 25 Euro. Der Hauptpreis: eine Luxus-Kreuzfahrt von Colombo nach Singapur für zwei Personen auf der MS „Europa 2“, Flüge inklusive. Wert: 24.000 Euro. Der Gewinner ist Axel Schneider, Intendant des Altonaer Theaters.

Der Tombola-Erlös geht an Einrichtungen, die sich um notleidende Kinder kümmern. Die Hamburger Sparkasse stiftete 20.000 Euro. Die „Klönschnack“-Leser durften darüber abstimmen, an welche wohltätigen Organisationen das Geld gespendet wird. Schümann verkündete das Ergebnis: 10.000 Euro gehen an das Blankeneser Hospiz e.V., 5000 Euro an Verwaiste Eltern und Geschwister Hamburg e.V., das Klick Kindermuseum Hamburg erhält 3000 und der Förderverein KinderLeben e.V. bekommt 2000 Euro.

Die Gäste blieben bis spät in den Abend. Dietrich Wersich. Vorsitzender der CDU-Bürgerschaftsfraktion und Spitzenkandidat der CDU Hamburg bei der Bürgerschaftswahl 2015, gab sich optimistisch und kämpferisch: „Habe heute viel Unterstützung bekommen! Die Wahl wird noch spannend.“