Sänger als Goldenes Schlitzohr geehrt. 25.000 Euro Preisgeld für rumänisches Dorf. Sogar “Tagesthemen“-Moderator Tom Buhrow rockte im St. Pauli Theater am Sonnabend die Bühne.

Hamburg. Das St. Pauli Theater verwandelte sich in ein musikalisches Freudenhaus: Sasha, Leith Al-Deen, Duncan Townsend, Soe Tolloy und sogar "Tagesthemen"-Moderator Tom Buhrow rockten dort am Sonnabend die Bühne, rissen mit ihren Auftritten sogar das Publikum von den Stühlen - und das alles, um einen von der Körpergröße eher kleinen, aber enorm starken Mann zu ehren: Peter Maffay.

Seit vielen Jahren setzt sich der gebürtige Rumäne intensiv für "die schwächsten Glieder unserer Gesellschaft" - die Kinder - ein, und aus diesem Grund wurde ihm das "Goldene Schlitzohr 2013" verliehen. Ein Schlitzohr zu sein, bedeutet nicht zwangsläufig etwas Negatives, es kann auch heißen, seine eigene Cleverness so einzusetzen, dass andere Menschen davon profitieren. Diese Idee steckt hinter dem im Jahr 1979 gegründeten Internationalen Club der Schlitzohren e. V. und dem mit 25.000 Euro dotierten Preis.

"Kinder können für ihre oft ausweglose Situation nichts. Es ist unsere Aufgabe ihnen zu helfen", sagte der Vereinsvorsitzende Matthias Graf Lambsdorff, nachdem er sich bei den vielen Unterstützern wie Theaterchef Thomas Collien, Nicola Tyszkiewicz, die das komplette Bühnenprogramm organisiert hatten, und den Künstlern, die ohne Gage auftraten, bedankt hatte.

Auch Preisträger Peter Maffay betonte später in seiner Rede noch einmal, wie immens der Bedarf ist, benachteiligten Kindern zu helfen, denn schließlich liege unsere Zukunft in ihren Händen. "Es ist gar nicht wichtig, wie groß der Betrag ist, es ist wichtig, dass man es tut und wie man es tut", sagt Maffay, der das Preisgeld an das rumänische Dorf Radeln spenden wird. Dort gebe es keine Hygiene, kaum fließendes Wasser, wenig Essen und es herrsche eine enorme Kälte, sagte Maffay. "Das Leben ist hart, das Überleben schwer." Nach seinen einfühlsamen Worten griff der Musiker zur Gitarre und spielte für das sichtlich berührte Hamburger Publikum zwei seiner größten Hits. "Ich wollte nie erwachsen sein" und "Über sieben Brücken musst du gehen". "Hier lag was in der Luft", sagte Tom Buhrow sichtlich begeistert nach der Show in der St. Pauli Bar, wo er gemeinsam mit den anderen Künstlern und einigen geladenen Gästen bei Würstchen und Kartoffelsalat und einem Glas Wein den Abend ausklingen ließ.

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