130 Mitglieder des Zonta-Clubs trafen sich. Rednerin war Dagmar Schumacher, die bei der Uno arbeitet

Neustadt. Ein ungewöhnlicher Club ist zum sonntäglichen Treffen im Steigenberger-Hotel zusammengekommen: Der Zonta-Club Hamburg hatte 130 Frauen eingeladen, die mit ihrem Zusammenschluss so etwas wie die weibliche Antwort auf männlich dominierte Vereine wie Round Table oder Rotary sind. Der Name Zonta stammt aus der Sprache der Sioux-Indianer und bedeutet "ehrenhaft und vertrauenswürdig".

Dahinter steht ein Netzwerk, das es seit 1919 gibt, und das sich weltweit für die Stellung der Frau in der Gesellschaft einsetzt. "Förderung der Geschlechtergerechtigkeit" heißt das auf Deutsch oder viel eleganter auch Englisch: "Advancing the status of women". Besonders elegant, charmant und stolz unter den 130 Frauen war die ehemalige Chefredakteurin des Westdeutschen Rundfunks, Julia Dingwort-Nusseck, für die der Zonta-Club "eine Erholung" bedeutet. "Ich genieße es, endlich Frau unter Frauen sein zu können, und nicht als exotisches Exemplar angesehen zu werden", sagte die 91-Jährige. Die promovierte Volkswirtin war überall die "erste" Frau: in der Wirtschaftsredaktion des NWDR/NDR, als Kommentatorin in der "Tagesschau" und in vielen anderen Bereichen.

Das Engagement des Clubs liegt in der Förderung sowohl im Exzellenz-Bereich als auch im sozialen Bereich. "So vergeben wir einerseits Förderpreise zur Unterstützung junger Akademikerinnen, andererseits helfen wir obdachlosen Frauen im Verein Kemenate e.V.", sagte Sabine Hengesbach, die Sprecherin des Hamburger Clubs, der der älteste in Deutschland ist.

Anlass des Treffens war der sogenannte "Zonta Rose Day", der im Prinzip mit dem Internationalen Weltfrauentag (8. März) zusammenfällt.

Gastrednerin war Dagmar Schumacher, die in Brüssel für Uno Women tätig ist. Sie berichtete über ihre internationale Arbeit, verwies dabei auf viele Erfolge, aber auch auf Gebiete, in denen "wir noch viel tun" müssen. So bemängelte sie, dass in nur 125 Ländern der Welt häusliche Gewalt bestraft werde. Um das zu ändern, müssten Frauen mitreden. Dagmar Schumacher: "Es ist wichtig, dass Frauen immer in der richtigen Etage dabei sind."