Rotherbaum. Bunt leuchtet das weiße Haus an der Alster nun wieder in die Nacht hinein. 500 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur waren gestern Abend in das US-Generalkonsulat zum Christmas Tree Lighting gekommen. Mit dabei waren unter anderen die Zweite Bürgermeisterin Dorothee Stapelfeldt (SPD), Sabine Rossbach, Direktorin des NDR-Landesfunkhauses Hamburg, und Frank Schira, Vizepräsident der Bürgerschaft. Die große Ehre, den Hebel umzulegen und die zwölf Meter hohe Tanne zu erleuchten, hatte gemeinsam mit Stapelfeldt die US-Generalkonsulin Inmi Patterson.

"Das Erleuchten unseres Weihnachtsbaums hat eine lange Tradition in Hamburg", sagt sie. Die Stadt Hamburg hatte dem Konsulat 1952 - ein Jahr nach seinem Umzug an die Alster - den ersten Baum geschenkt. Für Patterson hat das Tree Lighting deshalb eine besondere Bedeutung: "Es ist eine Würdigung all jener, die die Inspiration hatten, Menschlichkeit und Solidarität unter den Menschen in jener Zeit wieder zu bekräftigen."

Die aus Südkorea stammende Konsulin mag Traditionen und pflegt sie. Als Diplomaten haben sie und ihr Mann mit ihren Töchtern an vielen Orten gelebt - und von überall haben sie eine Tradition mitgebracht. Händels "Messiah" und Nat King Coles Weihnachtslieder aus Amerika, das Nussknacker-Ballett und das gemeinsame Schmücken des Weihnachtsbaums aus Russland und Lebkuchenhäuschen aus Europa. "Es war mir stets wichtig, dass für die Kinder einige Dinge gleich blieben."

Die Töchter sind mittlerweile erwachsen. Aber Weihnachten feiert die ganze Familie gemeinsam in Hamburg. "Ich finde das Fest in Norddeutschland zauberhaft", sagt die Generalkonsulin. "Es gibt nichts, was ich in Deutschland vermisse." Natürlich wäre es schöner, wenn auch ihre anderen Familienangehörigen während der Feiertage hier wären. "Aber Heimat ist für mich, wo mein Mann und meine Kinder sind", sagt Patterson. "Da gibt es für mich keinen Platz für Heimweh."