Zum zehnten Musicalgeburtstag kamen Stars und Stammgäste wie Barbara Becker ins Theater im Hafen. “Ich kann schon mitsingen.“

Steinwerder. Der "König der Löwen" ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Nicht nur, dass das Familienmusical seit zehn Jahren mit mehr als acht Millionen Besuchern an der Elbe erfolgreich ist. Es gibt auch keine andere Musicalspielstätte, die wie das Theater im Hafen am besten über das Wasser zu erreichen ist. Deshalb kamen die Gäste der Galavorstellung zum zehnten Geburtstag des Stücks mit den Hafenfähren zur festlich beleuchteten Spielstätte nach Steinwerder.

Dabei war auch Barbara Becker, Ex-Frau des Tennisstars Boris Becker, die ohne ihre beiden Söhne aus Miami angereist war und schon seit einigen Tagen in Hamburg ist. Nach der Trennung von ihrem zweiten Ehemann, dem Künstler Arne Quinze, ist sie nun auf der Suche nach einem Zuhause in Deutschland. "Weihnachten feiern wir aber in Miami, also ich und meine Kinder und Boris mit seiner Familie. Alle zusammen, dazu kommen viele Freunde." Im "König der Löwen" war Barbara Becker schon mehrmals. "Meine beiden Söhne haben die Show fast schon zu oft gesehen, wir können alle schon mitsingen. In meinem nächsten Leben werde ich vielleicht Musicaldarstellerin."

Erst an Bord und dann im "Löwen"-Theater war auch Magdalena Brzeska, ehemalige Deutsche Meisterin der Rhythmischen Sportgymnastik. Sie kam trotz des kühlen Herbstwetters im heißen Leder-Minirock. In Trendfarbe Orange hingegen stolzierte Catwalk-Trainer Jorge Gonzalez über den Teppich: "Ich bin wie ein Löwe heute." Er liebe die wunderschöne Musik, Melodie und Dynamik des Musicals.

Am lautesten wurde es dann, als die Casting-Band Queensberry den roten Teppich betrat und für die Fotografen posierte. Und eine von ihnen hat eine ganz besondere Verbindung zum Musical: Sängerin Ronja Hilbig spielte bei der Premiere vor zehn Jahren die Rolle der kleinen Löwin Nala. Ebenfalls gesichtet wurde Christoph Lieben-Seutter, Generalintendant der entstehenden Elbphilharmonie. Er machte den Weg über die Elbe, um mit seinen Töchtern das Musical zu sehen. Und unterstrich damit das freundschaftliche Miteinander der unterschiedlichen Kulturinstitutionen der Stadt. Wiederum erst beim Schlussapplaus um 21.30 Uhr zeigte sich Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) auf der Bühne. Er sei überzeugt davon, dass er auch in zehn Jahren noch als Bürgermeister Musicals besuchen werde. Scholz: "Was sind der Broadway und das Westend, wenn wir Hamburg haben!" Scholz nahm einen Gutschein über 1000 Freikarten für Schüler der Stadt von Johannes Mock-O'Hara, Geschäftsführer von Stage Entertainment Deutschland, entgegen.

Die Begeisterung der Gäste, die euphorisch am Schluss der Löwengeschichte und vor der After-Show-Party klatschten, teilt auch die internationale Fachwelt: Das Stück erhielt bislang mehr als 70 Preise aus aller Welt. Es war die Regisseurin Julie Taymor, die aus dem Disney-Trickfilm ein völlig eigenständiges Bühnenwerk schuf. 1997 wurde "König der Löwen" in New York uraufgeführt. Am 2. Dezember 2001 folgte die Deutschlandpremiere in Hamburg. "Wir produzieren große, eindrucksvolle und exklusive Shows, die es landesweit nur an einem einzigen Standort zu sehen gibt", so Mock-O'Hara. Der vergangene Oktober war der bisher umsatzstärkste Monat des "Königs der Löwen".