Beim Life Ladies Lunch der DKMS stand der einzige Mann im Mittelpunkt: Talkshowmoderator Giovanni di Lorenzo stellte sein Buch vor.

Hamburg. Mit Küsschen und Händeschütteln kommt Giovanni di Lorenzo nicht wirklich hinterher. "Ich fühle mich wie ein Sonderling", sagt er. Der "Zeit"-Chefredakteur ist beim "Life Ladies Lunch" der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) zu Gast - als einziger Mann. Di Lorenzo ist allerdings ziemlich begehrt, die Frauen lösen sich an seiner Seite ab wie bei einer Staffel. Es ist das fünfte wohltätige Frauentreffen in Hamburg, moderiert von Marina Ruperti (ZDF).

75 Frauen aus Wirtschaft und Medien aßen gestern in der Location Die Bank zu Mittag. Dass der 52-jährige Talkshowmoderator ("3 nach 9") selbst Interviewgast ist, kommt selten vor. "Ich finde, das ist eine wichtige Veranstaltung, die nicht ehrenrührig ist", begründete er sein Gastspiel. Außerdem hatte er bei Mitgastgeberin, PR-Managerin Alexandra von Rehlingen, noch etwas gutzumachen: "Giovanni ist bei so vielen privaten Abendessen etwas dazwischengekommen, dass er es mir schuldig war, für den guten Zweck zu diesem Termin zu kommen." Er nutzte das Essen für ein wenig Eigen-PR.

Im Talk mit Ruperti sprachen die beiden über sein Buch "Wofür stehst du?", das er mit seinem Kollegen Axel Hacke schrieb und indem di Lorenzo erstaunliche Einblicke in sein Privatleben erlaubt. Mit Sätzen wie "Wir mussten die Hosen runterlassen, damit das Buch authentisch wird" hatte er spätestens nach dem Zwiegespräch alle weiblichen Sympathien auf seiner Seite.

Di Lorenzos Freundin, Moderatorin Sabrina Staubitz, war bereits im Vorjahr zu Gast. "Ich war sehr bewegt von der Arbeit der DKMS Life und habe noch lange an die Veranstaltung gedacht", sagt sie. Die gemeinnützige Organisation bietet Kosmetikseminare für Krebspatientinnen an, die das Selbstbewusstsein der Frauen fördern sollen.

Einige der Frauen haben selbst gegen Krebs gekämpft. NDR-Moderatorin Clarissa Ahlers-Herzog kam mit Schwägerin Erika, die an einem der Seminare teilgenommen hat. "Der Gedanke, nicht allein zu sein und etwas für mich selbst zu tun, hat mir sehr geholfen", sagt Erika Herzog. Mittlerweile hat sie die Krankheit besiegt, ebenso wie Schauspielerin Nadja Tiller, die vor vier Jahren an Brustkrebs erkrankte. Die 82-Jährige freute sich über die Einladung zum Lunch: "Krebs ist eine furchtbare Sache. Alles, was dabei hilft, sich in seiner Haut wieder wohlzufühlen, hat Anerkennung verdient."