Polo, Golfen, Segeln - am Wochenende zog es Hamburger Prominente zum ersten Mal in diesem Jahr in die Natur

Hamburg. Hoch zu Ross und braun gebrannt sitzt Kiki Schneider, den Poloschläger fest in der Hand. "Es ist das erste Wochenende in diesem Jahr, an dem ich endlich wieder trainieren kann", sagt die 30-Jährige. Vor einer Woche kam sie aus Argentinien zurück, wo sie ihren Freund Gastón Maíquez, der ebenfalls Polo spielt, besuchte und sich schon mal auf die bevorstehende Saison einstimmen konnte. Als Kleinkind hob sie ihr Vater Jürgen "Jo" Schneider in den Sattel, auch Bruder Sven liebt das rasante Spiel.

Die Schnelligkeit, das Adrenalin und vor allem die enge Beziehung zu den Pferden ist es, was Kiki Schneider fasziniert. "Nach dem langen Winter merkt man richtig, dass die Beine nicht fit sind und auch die Pferde schnell aus der Puste sind." Daher heißt es jetzt: reiten, reiten, reiten. "Man muss zum Saisonauftakt wie Kaugummi im Sattel kleben, um sicheren Halt zu haben."

Auch Fischereihafen-Restaurant-Wirt Rüdiger Kowalke und sein jüngster Sohn Benjamin zieht es bei den ersten Sonnenstrahlen raus in die Natur. Gemeinsam stehen sie auf dem Golfplatz auf der Wendlohe und gehen ihrem Hobby, dem Golfen, nach. "Ich bin schon seit 25 Jahren dabei", sagt Rüdiger Kowalke. "Schuld" daran sei Fußballlegende Franz Beckenbauer, "er war bei mir in den 80er-Jahren zu Gast und lud mich nach Bayern zum Golfturnier ein. Seitdem bin ich mit dem Bazillus Golf infiziert." Regelmäßig spielt er mit den Heideräubern, das sind Manfred Kaltz (Ex-HSV-Profi), Gregor Wintersteller (Juwelier Mahlberg), Guido Schnieder (Landhaus Höpen) und Jochen Dölger (ehemals Fürst Bismarck Mühle). Während Rüdiger Kowalke den Sport genießt, um an der frischen Luft zu sein, Freunde zu treffen und sich zu bewegen, ist es für Benjamin "ein Kampf gegen sich selbst". Konzentration sei dabei gefragt und natürlich der Ehrgeiz, seinen Vater zu besiegen. "Das passiert aber nur sehr selten. Golf ist eine der wenigen Sportarten, bei denen man im Alter einfach immer besser wird", sagt der 31-Jährige.

In wenigen Tagen geht es zusammen mit Mutter Susanne (die schon zweimal ein "Hole-in-one", mit einem Schlag ins Loch, schaffte) nach Teneriffa. Dort wird weitergegolft. In der Zwischenzeit kümmert sich der andere Sohn der Familie, Dirk Kowalke, um das Restaurant. "Ab 2012 wird Benjamin die rechte Hand von Dirk werden", verrät Rüdiger Kowalke und freut sich, dass seine Söhne in seine Fußstapfen treten.

Ein Lächeln trägt auch Hotel-Atlantic-Direktor Peter Pusnik im Gesicht. "Bald kann ich wieder auf der Alster segeln", sagt er. Als er 2007 von Stuttgart nach Hamburg zog, habe er auf der Kennedybrücke gestanden und die vielen Segelboote gesehen. "Da dachte ich: 'Da musst du auch mal hin.'" Vor einem Jahr setzte er das Vorhaben, nicht ganz freiwillig, in die Tat um. Igor Ruwinsky, sein Stellvertreter im Hotel, meldete ihn einfach mit zum Segelschein an. Beim ersten Probesegeln sei es windstill gewesen. "Das war eher langweilig", sagt Pusnik. Doch beim zweiten Mal zog ein Sturm auf: "Ein krasser Gegensatz. Das war so spannend, dass ich seitdem Blut geleckt habe." Gekentert und ins Wasser gefallen sei er bislang noch nicht. "Aber das kann noch kommen." Die Saison startet für Pusnik so richtig am 3. April. Dann öffnet die Segelschule Pieper, bei der er jetzt auch seinen Sportbootführerschein See machen wird. Momentan träumt der Hoteldirektor von einem Törn um die griechischen Inseln. "Vielleicht klappt es im Sommer." Bis dahin wird er die Stunden auf der Alster genießen. Ahoi, neue Sportsaison.