Winterhude. Den anstrengenden Teil der Arbeit hatten die Damen schon längst erledigt, als sie gestern zum "Cookie-Exchange" kamen. Agnieszka Koscielniak-Osiak, Ehefrau des polnischen Generalkonsuls in Hamburg, hatte alle Frauen des Konsularischen Korps in ihre Residenz an der Maria-Louisen-Straße geladen. Dort wurden dann Plätzchen aus allen Ländern probiert, Rezepte erklärt und ausgetauscht. Niemand musste mehr Teig ausrollen, ausstechen und verzieren.

Für die Frauen des Hamburg Consular Women's Club ist ein solches Treffen bedeutend, denn sie alle eint, dass sie in der besinnlichen Vorweihnachtszeit nicht bei Familien und Freunden in ihrem Heimatland sind. Deshalb hatten alle große Lust, über die eigenen landestypischen Traditionen und Bräuche zu sprechen. So servierte Koscielniak-Osiak neben Butterkeksen eine Rote-Bete-Suppe. "Die essen wir traditionell am Heiligen Abend", sagte sie, "denn zu diesem Fest wird in Polen nie Fleisch gegessen." Ekaterina Dimiakis, Generalkonsulin von Griechenland, hatte ebenfalls den Ofen angeschmissen und gebacken. Kleine runde Köstlichkeiten, mit Puderzucker bestäubt. "Sie ähneln sehr den Vanillekipferln, die es immer in Deutschland gibt", erklärte sie. Nach eigener Aussage hatte Petra Imeyer, Ehefrau des bulgarischen Honorargeneralkonsuls Gerd-Winand Imeyer, eine wahre "Schokobombe" gezaubert, ein kleiner Kuchen nach bulgarischem Rezept, verziert mit Nikoläusen.

Weitere landestypische Köstlichkeiten kamen aus ägyptischen, südafrikanischen, chilenischen und bolivischen Kochbüchern und fanden großen Anklang bei den Damen. "Es ist schon fast Tradition, zum zweiten Mal treffen wir uns jetzt, wir wollen erzählen und gemeinsam singen", sagte Karin Koll, Klubvizepräsidentin und Ehefrau des Honorarkonsuls von Madagaskar, 'Stille Nacht, heilige Nacht' kann man in fast jeder Sprache singen." Und genau das taten die Damen dann auch.