Rotherbaum. Sein kreativer Geist schwebt durch jeden Supermarkt, jede Buchhandlung, jede Parfümerie. Eher unbemerkt, denn seine Ideen sind so eingängig, dass wir Verbraucher sie fast als naturgegeben ansehen. Peter Schmidt, 73, ist Designer. Produktdesigner. Er gab Teebeuteln, Keksen, Gummitieren, Düften und Tafelwasser ein Gesicht. Nur in Afrika und Australien hat er keine Kunden, ansonsten tüftelt Schmidt seit knapp 50 Jahren von Hamburg aus weltweit am Aussehen und Erscheinungsbild großer Marken.

Wie er für Hugo Boss, die Bundeswehr, Laura Biagotti oder Jil Sander, Katjes, Joop und Rewe arbeitete, das erfuhren die Gäste gestern Abend im Völkerkundemuseum. Hier stellte Schmidt sein neuestes Werk vor: eine Biografie. Die eigene. "Inszenierte Welten - der Gestalter Peter Schmidt" (Collection Rolf Heyne) heißt das sehr persönliche Buch, das von seinem abwechslungsreichen Leben in den hektischen "Hotspots" des Design-Business erzählt. "Vier Jahre haben wir daran gearbeitet, aber es bedeutet sicher nicht, dass ich aufhöre zu arbeiten", so Schmidt lachend.

Gekommen waren Freunde und Wegbegleiter wie die Galeristin Vera Munro, Hamburg-Ballett-Chef John Neumeier mit Herzspezialist Prof. Hermann Reichenspurner, Angelika Jahr, Cornelia Poletto, Birgit Gerlach (Side-Hotel), US-Generalkonsulin Inmi Patterson, Detlef Meierjohann (Staatsoper) und Tobias Strauch. Wobei ihm Letzterer ganz besonders am Herzen liegt, ist er doch sein Lebenspartner. Deshalb ließ es Gastronom Strauch sich auch nicht nehmen, das anschließende Festessen im eigenen Restaurant Marblau auszurichten und Schmidt dessen Lieblingsgericht zu servieren: Trüffelrisotto und Steinbutt.