Traditionelles Spendendinner für die Rettung Schiffbrüchiger

St. Georg. Kollegen treffen, Hände schütteln, Gespräche übers Geschäft, über Politik und Persönliches: 230 Gäste feierten bis in den frühen Freitagmorgen hinein beim traditionellen Reederessen im Hotel Atlantic. Ein Pflichttermin, den man auch wegen Naturgewalten nicht absagt. "Ein Gast musste sein Auto vom Schnee freischaufeln, um dabei zu sein", sagte der Präsident des Verbands Deutscher Reeder (VDR), Michael Behrendt. Aufgetischt wurde asiatisch gebeizter Lachs, Suppe mit Wachtelbrust, Entenbrust mit Kartoffelknödeln und schließlich Crème brulée, Eis und Tiramisu.

Gastredner des Abends war der Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, Hans-Joachim Otto (FDP). Er zeichnete ein optimistisches Bild der Branche. "Wenn Bundesregierung und die maritime Wirtschaft an einem Strang ziehen, bin ich zuversichtlich, dass wir weiterhin einen starken deutschen Seeverkehrsstandort halten können", sagte Otto.

Auch an seinem Amtssitz in Berlin soll den Koordinator künftig ein Modell eines 8500 Container tragenden Frachters daran erinnern, wie sich die deutsche Schifffahrt in den vergangenen Jahrhunderten entwickelt hat. "Seine Tragfähigkeit entspricht der gesamten Hanseflotte des 14. Jahrhunderts", erklärte Behrendt.

Tradition beim Essen, das seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs jährlich stattfindet, hat auch die Sammlung unter den Gästen. Dafür brauchen die Teilnehmer nur eine Summe auf ihre Visitenkarte zu schreiben, die Verbandsmitarbeiter einsammeln. Nutznießer diesmal: Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), die allein in diesem Jahr bis Ende Oktober 104 Menschen aus Seenot geholfen hat. Das Zusammenzählen dauerte nur wenige Minuten. Dann konnte sich DGzRS-Vorstand Michael Schroiff über 18 150 Euro freuen.