Beim Erleuchten der US-Weihnachtstanne ging's diplomatisch zu

Rotherbaum. Seit Punkt 18.25 Uhr am Freitag ist es wieder so weit: Der Weihnachtsbaum - eine 13 Meter hohe Blautanne aus Rahlstedt - auf dem Balkon des US-amerikanischen Generalkonsulats an der Alster erstrahlt nunmehr in bunten Leuchtfarben. Vor rund 250 Gästen legte Generalkonsulin Inmi K. Patterson dazu gemeinsam mt Ehrengast Christoph Ahlhaus, dem Ersten Bürgermeister (CDU), den Schalter um - und ließ damit die bereits seit 1951 bestehende Tradition der "Christmas Tree Lighting Ceremony" fortleben.

"Übrigens das erste Mal seit Langem im Schneegestöber", merkte Weihbischof Hans-Jochen Jaschke nach dem offiziellen Teil an. Ob er das viele Lob auf die doch ach so guten deutsch-amerikanischen Beziehungen, die sowohl Inmi K. Patterson als auch der Erste Bürgermeister in ihren Ansprachen betonten, nicht auch ein bisschen als Beruhigung in Sachen WikiLeaks-Skandal, die Veröffentlichung vertraulicher Dokumente im Internet also, verstanden habe? "Na ja ...", entgegnet Jaschke und antwortet dann: "Ich denke, dass dieses Thema nicht zu hoch gehängt werden sollte. Geklatscht wird überall."

Ähnlich sah das auch Innensenator Heino Vahldieck (CDU): "Natürlich ist es sehr ärgerlich, dass derartige Informationen an die Öffentlichkeit gelangt sind. Wirklich belasten wird dieser Vorgang unsere Beziehungen zu den Amerikanern jedoch nicht." Allerdings, so Vahldieck weiter, wolle er die Generalkonsulin bei Gelegenheit einmal "unter vier Augen" auf das Thema ansprechen.

Die Diplomatin selbst übrigens gab sich bezüglich der WikiLeaks-Daten - wen wundert's - ganz diplomatisch: "Die Beziehungen zu Deutschland sind für die Amerikaner unverändert mit die besten, die sie haben."

Noch mal zurück zum Thema Weihnachten: Das Fest der Feste wird die US-Generalkonsulin gemeinsam mit Mann und Töchtern in Hamburg verbringen. "Bei Gans und vielleicht einem Weihnachtsmarktbesuch."