Hamburg. Wie schön wäre es, könnte man auch politische Makel so einfach kaschieren wie dunkle Augenringe oder kleine Äderchen. Dann würde der Erste Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) bestimmt ebenso strahlen, wie er es in der aktuellen, vierseitigen Hochglanzfotostrecke der Zeitschrift "Bunte" bereits tut. Doch leider ist ihm in seinem politischen Leben gerade eine Trümmerlandschaft dazwischengekommen: Während Ahlhaus und Ehefrau Simone glücklich lächelnd im DIN-A4-Format in den Wohnzimmern der Bürger liegen, von ihrer Liebesgeschichte erzählen und über Babywünsche berichten ("Kinder sind Gottesgeschenke") , schmeißt Finanzsenator Carsten Frigge hin. Und lässt das ohnehin fragil gewordene schwarz-grüne Bündnis erneut erzittern.

Das Aufeinandertreffen vom Durcheinander in der Koalition und weichgespülten Paar-Bildern in der Zeitschrift war weder gewollt noch planbar - doch unausweichlich ist es ein unglücklicher Umstand. Aus der Pose wird so schnell eine Posse.

Grundsätzlich jedoch passt die Darstellung mit den Fotos aus dem feudalen Vier Jahreszeiten zur Strategie des Ehepaars Ahlhaus. Mit dem Artikel in der Zeitschrift "Bunte" verschaffen sie sich eine bundesweite Plattform, um auch die Leser in allen anderen Landesteilen zu erreichen. "Seht her, hier ist das politische Powerpaar aus Hamburg!" so die Aussage. Und Simone Ahlhaus ist ein wichtiger Bestandteil dieser Strategie. Also kommt die Bürgermeister-Ehefrau, wenn Armani oder der Juwelier Brahmfeld & Gutruf eröffnen. "Ich spüre ein großes Interesse an meiner Person", sagte sie der "Bunten".

Wie aber werden die Wähler diese Form der Darstellung bewerten?