Der höchstdotierte Umweltpreis der Stiftung des verstorbenen Reeders wurde im Rathaus verliehen. Hochkarätige Gäste kamen.

Altstadt. Die ersten Gedanken an Aristoteles Onassis gelten einem Reeder, einem schwerreichen, erfolgreichen Geschäftsmann, der mit Öltankern die Weltmeere und mit Charme die Herzen bedeutender Frauen eroberte. Bilder von der verwitweten Jackie Kennedy auf seiner Luxusyacht "Christina O.", Operndiva Maria Callas im Nerz, beim Dinner mit Grace Kelly und Fürst Rainier von Monaco. Eindeutig, der Grieche gehörte zu den herausragendsten Wirtschaftspersönlichkeiten nach dem Zweiten Weltkrieg. Er starb 1975, nur zwei Jahre nach dem Tod seines Sohnes Alexander, der ein leidenschaftlicher Pilot bei der elterlichen Fluggesellschaft war und auf einem Testflug verunglückte.

Ihm zum Andenken gründete Aristoteles Onassis die Alexander-S.-Onassis-Stiftung, die unter anderem den Umweltschutz unterstützt. Und deshalb kamen gestern Mittag hochkarätige Gäste in den Großen Festsaal des Hamburger Rathauses. Denn erstmalig wurde der Aristoteles-Onassis-Preis für den Schutz der Umwelt verliehen, eine internationale Auszeichnung. Infolgedessen freute sich Bürgermeister Christoph Ahlhaus besonders, dass der feierliche Festakt der Übergabe in der Hansestadt stattfand.

"Umwelthauptstadt und Umweltpreis, das passt wunderbar zusammen", sagte Ahlhaus im Hinblick auf die EU-Ernennung zur Umwelthauptstadt 2011. "Diese Preisverleihung ist für uns ein Glücksbringer für Green Capital", sagte er. Zuvor zeigte ein Film den Gästen, wie 1953 Onassis' riesiges Tankerschiff "Tina Onassis" im Hamburger Hafen vom Stapel lief. Stiftungspräsident Anthony S. Papadimitriou betonte ebenfalls: "Hamburg war immer der richtige Ort. Es ist eine Stadt, die sich um die Umwelt sorgt und gleichzeitig weiterwächst."

Und so jubelten dann am Ende die Preisträger am lautesten, die Organisation "Friends of the Earth Middle East" bekam den Preis. Mit 250 000 Euro gehört er zu den höchstdotierten Auszeichnungen im Umweltschutzbereich. Das neunköpfige Komitee mit der Vorsitzenden, Senatorin Anja Hajduk (GAL), und Klimaforscher Mojib Latif sowie Unternehmer Michal Otto im Plenum, wählte die Organisation aus dem Nahen Osten aus, in der Israelis, Jordanier und Palästinenser erfolgreich zusammenarbeiten. Gemeinsam engagieren sie sich für die Rettung des Jordans, um die Wasserversorgung für die Menschen in der Grenzregion nachhaltig zu sichern.

Strahlend nahmen die Preisträger die Auszeichnung entgegen. Gekommen waren Munqeth Mehyar, jordanischer Direktor der Organisation, Nader Khateeb, palästinensischer Direktor, und Gido Bromberg, israelischer Direktor. Beim anschließenden Empfang mit Sekt gab es - dem Anlass entsprechend - ein Lieblingsgesprächsthema: Wasser.