Fünf Labels präsentieren im Stilwerk ihre aktuellen Kollektionen. Organisiert wurde die Schau von Freddy Mouchawrab.

Warm war es im vierten Stockwerk des Stilwerks an der Großen Elbstraße. Und gefühlt war es noch heißer. Denn die dort präsentierte Mode ließ so manche Zuschauerin sehnsuchtsvoll dahinschmelzen. Zuvor stellte Erik Santer, Leiter der BMW-Niederlassung, aber schon mal beruhigend fest: "Zu einer eleganten Frau passt jede Art von Mode, aber nicht jeder Mann."

Organisiert hatte die Modenschau, auf der fünf Labels ihre Kollektionen vorstellten, Etage-Eins-Gründer Freddy Mouchawrab: "Die Idee hatte ich schon lange. Ich will und wollte schon immer Infrastrukturen für Mode in Hamburg schaffen." Das gelang ihm an diesem Abend auf jeden Fall. Denn mit dieser Prêt-à-porter-Show feierte die Hamburger Plattform für deutsche Modelabels ihre Designer. Das ließen sich auch prominente Modefreundinnen wie Carolina Darboven, Martina Aufderheide und PR-Agentin Marietta Andreae nicht entgehen. "Die Models sehen zauberhaft aus, die Mode ist peppig und witzig." Allerdings habe sie die Models nicht von Kopf bis Fuß sehen können. "Es gab leider keine Sitzplätze, die Sicht auf den Laufsteg war deshalb schlecht."

Die Gewinnerin des JAK-Awards (Akademie für Modedesign), Joanne Fordham, stellte ihre rockigen Kreationen vor, die Hamburger Designerin Annette Rufeger präsentierte ihre lässig-feine Sommerkollektion "Stadt Land Meer" und Tina Timmers-Struwe von "menue" hatte in ihrer neuen Kollektion "Spirograph" geometrische Muster auf elegante Stoffe gebannt. Business-Outfits in einer modernen Schnittführung gab es von Roswitha Justavitz. Auch Hannes Roether präsentierte seine Sommerkollektion für Männer und Frauen. Auf dem Laufsteg stach den Zuschauerinnen dabei ein Model ganz besonders ins Auge: "Mister Germany 2010", Mete Kaan Yaman, in eleganten Hosen und schwarzer Brille.

Das Label FKK von Tobias Jopp und Stefan Harm überraschte mit einer Weltmeisterschafts-Kollektion. Und wie beschreiben die beiden Designer die Hamburger Modewelt? "Hanseatisch", natürlich. "Der Look ist aufgeräumt, ehrlich und klar", sagt Jopp. In Berlin sei die Mode "hysterischer". Laut Tobias Jopp ist Hamburg auf dem Weg zu einer Mode-Metropole mit einer lebendigen Designer-Szene. Das werde aber auch Zeit, meint Jopp: "Es gab zwar Förderungsprojekte, doch die waren nicht stringent." Umso erfreulicher sei ein Abend wie dieser. Zumal Freddy Mouchawrab erstmalig ein "Look-Book", einen überdimensionierten Katalog, gestaltet hatte. In Kooperation mit BMW präsentiert er nun zweimal im Jahr die Labels. Und er träumt noch weiter: "Ein Fashion-Wochenende wäre super."