Christl Otto stellt ihre Werke aus, doch trennen kann sie sich von ihren Schätzen nur sehr schwer

Rotherbaum. Ihr Lieblingsbild zeigt eine verfremdete Schleiertänzerin, eine Kreidezeichnung auf Papier in Rot und Blau. Von ihr wird sich die Künstlerin Christl Otto nicht trennen können, auch, wenn es einen Käuferwunsch geben wird. Denn ab übermorgen können Interessierte die knapp 50 Bilder der versierten Ehefrau von Michael Otto in der Jugendmusikschule im Mittelweg von 8 bis 19 Uhr bewundern. Auf Bitten von Direktorin Claudia Draser, die sich nun sehr freut, dass Ottos Werke die Wände des Foyers zieren.

Gestern hängte Christl Otto ihre letzten Bilder auf, kontrollierte die Beleuchtung. Nun reihen sich abstrakte Kunstwerke aneinander, die Themen dieser reichen von Stillleben, über Theatermotive bis zu Menschen. Etwa zwei Jahre hat sie für ihre sechste Ausstellung gearbeitet, in ihrem "Adlernest". "Ich habe unter dem Dach in unserem Haus mein Atelier mit Blick auf die Elbe, da male ich, wenn ich Zeit habe", so Otto. Oftmals müsse sie ihren Ehemann begleiten, da fehle die Zeit. "Aber mein Mann unterstützt mich sehr. Bei uns zu Hause hängen auch viele Bilder von mir, gemischt mit moderner Kunst, die wir beide sehr lieben."

Der Verkauf der eigenen Bilder stehe nicht im Vordergrund, "ich muss davon ja nicht leben", sagt Otto, die auf der Modeschule in München erstmals mit dem Zeichnen in Kontakt kam, sich fortbildete und viele Kunstreisen nach Indien oder die Mongolei unternahm.