Das Schauspielerehepaar Viola Wedekind und Jacques Breuer arbeitet und lebt zusammen, jetzt wünschen sie sich ein Baby

Winterhude. Wie das Leben so spielt, wissen zwei ganz genau. Und das nicht nur, weil Viola Wedekind und Jacques Breuer Schauspieler sind, sondern auch, weil sie am Theater zueinanderfanden. Bei Proben in Berlin für die Komödie "Außer Kontrolle" verliebten sich die beiden vor drei Jahren ineinander, zogen wenige Tage später zusammen, heirateten ein Jahr danach idyllisch in der Südsee.

Noch weitere drei Wochen sind sie mit "ihrem" Stück wieder im Winterhuder Fährhaus (Di-So, Karten unter 040/48 06 80 80) auf der Bühne, feiern hier auch am Sonnabend mit Freunden, Kollegen und Familie ihren zweiten Hochzeitstag. Seit ihrem Kennenlernen standen sie ausschließlich gemeinsam auf der Bühne, fünf Komödien gehören zu ihrem Repertoire, mit denen sie auf Tourneen durch Deutschland, Österreich und die Schweiz gehen, dazu Gastspiele und Engagements in Köln, München, Stuttgart, Berlin, Düsseldorf und Essen - ein ständiges Leben aus dem Koffer. Dazwischen fünf Wochen Urlaub in Australien, ein Umzug nach München. Ein Leben auf der Überholspur. "Seit ich Viola kenne, geht mein Leben viermal so schnell", sagt Breuer und blickt glücklich lächelnd zu seiner Frau, die neben ihm im Foyer des Winterhuder Fährhauses sitzt. Und seinen Blick genauso strahlend erwidert. Fast keinen Tag waren sie voneinander getrennt. Trotz des Altersunterschieds - Wedekind ist 32, Breuer 53 - fanden sie schnell zueinander. "Ich habe mir gar keine Gedanken darüber gemacht, ich hätte ihn auch jünger eingeschätzt", sagt Wedekind, "ich verliebte mich ja aber auch in den Menschen, nicht in ein Geburtsdatum."

Offen spricht das Paar über dieses Thema, das in Zeiten von Jessica Stockmann und Gregor Nebel, Lothar Matthäus und Liliana medial präsent ist.

"Viola ist wie ein Jungbrunnen für mich, sie hält mich kreativ, ich bekomme dadurch so viel aus ihrer Lebenswelt mit, ohne dass ich das als anstrengend empfinden würde", so Breuer. Die Harmonie zwischen den beiden ist spürbar, beim Erzählen ergänzen sie einander, hören dann dem anderen wieder aufmerksam zu. "Es hört sich vielleicht ein bisschen komisch an, aber wir sind uns eigentlich immer einig - ob bei der Wohnungseinrichtung, beim Essengehen oder eben auf der Bühne", sagt Wedekind. Als Krönung ihrer Liebe wünschen sich die beiden ein Baby. "Wir lassen es jetzt drauf ankommen", sagt Breuer, und Wedekind ergänzt: "Wir lassen dem Schicksal seinen Lauf, wenn es dann geschieht, ist es auf jeden Fall richtig." Auch wenn Schwangerschaft und die ersten Kinderjahre Bühnenabstinenz für sie bedeuten würde.

Die Bühne, eben jenes Element, das sie beide verbindet: Beide stammen aus Schauspielerfamilien, ihre allabendlichen gemeinsamen Auftritte im Rampenlicht empfindet das kreative Ehepaar als Bereicherung. "Wir können uns gegenseitig 100-prozentig vertrauen, wissen, was der andere denkt", erklärt Wedekind. Einziger Nachteil: Auf dem Heimweg, nach der Vorstellung, abends zu Hause sprechen sie immer weiter über ihre Rollen, schlagen einander kleine Veränderungen vor. Keine Routine oder gar Langeweile. Denn für die Zukunft planen sie schon Neues, denken über komödiantische Fernsehformate nach, in denen sie gern spielen würden. Natürlich gemeinsam.