Mailänder Tiermaler stellt in Osdorf aus. Schauspielerin Sophie Schütt ließ ihre Linke in einen Geparden verwandeln

Osdorf. Das ist doch mal Kunst, die auf der Hand liegt: Der Mailänder Maler Guido Daniele (Spitzname: "Michel-Handgelo") hat die zarte Linke der Schauspielerin Sophie Schütt, 36, in einen tierisch echt aussehenden Gepardenkopf verwandelt. Der gelernte Bildhauer aus Italien, der 20 großformatige Beweisfotos seines "Hand-Werks" noch bis zum 21. August im Elbe-Einkaufszentrum ausstellt, braucht für seine Kunst am Körperteil nur einen Pinsel, ein bisschen Wasser, viel Farbe - und ganz viel Zeit.

"Zwei Stunden lang durfte ich meine Hand nicht bewegen, aber die Farbtupfer fühlten sich so angenehm an wie eine Massage", sagt die gebürtige Hamburgerin Sophie Schütt, die nach der Trennung von Schauspielkollege Patrik Fichte, 44 ("Bianca - Wege zum Glück"), aus der früheren gemeinsamen Wohnung in Eppendorf ausgezogen ist und jetzt wieder in ihrem Haus in der Nähe der australischen Stadt Perth lebt. In ihre Geburtsstadt kehrt die Schauspielerin, die erst vor wenigen Tagen in München den Sat.1-Film "Stadtgeflüster" abgedreht hat, regelmäßig zurück. Allein um von Hamburg aus ihre Mutter in der Nordheide zu besuchen.

Diese Reise hat die beliebte TV-Darstellerin jetzt mit einer Handvoll Kunst verbunden - mit links, für die gute Sache. Denn das Bild von Sophie Schütts "Manimali" (Handtier), wie der Künstler selbst sein Werk nennt, wird demnächst versteigert. Der Erlös kommt einem Projekt in Namibia zugute, das sich für den Schutz der Geparden einsetzt.

"Ich habe diese Einrichtung bei Dreharbeiten in Afrika besucht. Als mich der Künstler fragte, in welches Tier er meine Hand verwandeln dürfe, habe ich mich deshalb für diese gefleckte Raubkatze entschieden", sagt die engagierte Tierschützerin, die das Gemälde nicht gleich wieder abwaschen wollte. "Dafür habe ich viel zu viel Respekt vor der tollen Arbeit dieses Künstlers." Folglich ließ sie das Bild erst vor dem Zubettgehen - nach einem Abendessen im East-Hotel - als Farbstrudel im Abfluss entschwinden.

Dass seine Werke immer irgendwann mit Wasser und Seife zerstört werden, nimmt Guido Daniele, der schon Bühnenbilder für Star-Fotografen wie Helmut Newton entwarf, ehe er 1990 mit der Körperkunst begann, gelassen hin: "Ich kann doch jeden Tag ein neues Tier schaffen - die Natur leider nicht." Darauf möchte der Maler, der sich als Mahner versteht, aufmerksam machen: "Täglich verschwinden Tier- und Pflanzenarten von unserem Planeten. Warum? Weil die Menschen mit ihren Händen eben nicht nur erschaffen, sondern auch zerstören."

Vor zwei Jahren hatte der Italiener, der übrigens immer zunächst die Augen des jeweiligen Tieres zeichnet und sich dann nach außen voranpinselt, Schulsenatorin Christa Goetsch (GAL) einen Schwan auf die Hand gedrückt. Auch die Pranke des Hollywood-Muskelhelden Ralf Moeller hat er schon bemalt, mit einem Delfin.

Am heutigen Sonnabend verschönert der Mailänder, 2007 vom Tierfilm-Sender "Animal Plant" zum Helden des Jahres gekürt, ab 12 Uhr im Elbe-Einkaufszentrum die Hand eines kleinen Kunden (Ort: die Aktionsflächen im Erdgeschoss). "Es ist ein Erlebnis", sagt Center-Manager Thomas Krause. "Die Zuschauer sind fasziniert. Sie fragten sich immer wieder, wie der Künstler diese Tierbilder bloß hinbekommt."