Ohnsorg-Star Edgar Bessen kann es zwar wohl selbst kaum glauben, aber heute ist das 50. Bühnenjubiläum des 76-Jährigen.

St. Pauli. Für seine beiden Enkelinnen ist er "Opa lalala", für sein Publikum ein wahres Hamburger Urgestein. Zu Recht. Schauspieler Edgar Bessen kann es selbst kaum glauben, aber heute ist sein 50. Bühnenjubiläum.

"Als ich 1960 zum ersten Mal im Ohnsorg-Theater auf der Bühne stand, hätte ich nicht gedacht, dass ich heute auch noch auf den Brettern stehe", sagt der 76-Jährige im Operettenhaus. Dort spielt er zurzeit einen rüstigen Rentner in dem Musical "Ich war noch niemals in New York". Und steht dort natürlich auch heute im Rampenlicht. Für das Ensemble gibt Edgar Bessen zur Feier des Tages acht Torten aus.

Sein Weg war nicht immer einfach. "Ich machte eine Tischlerlehre, um mir die Schauspielschule finanzieren zu können. Denn etwas anderes als Theater zu spielen, habe ich mir nie vorstellen können." An sein erstes Vorsprechen am Ohnsorg-Theater kann er sich noch genau erinnern: "Ich las sechs Zeilen auf Plattdeutsch vor - das war's." 18 Jahre lang spielte er dort, Engagements im Theater im Zimmer, am Deutschen Schauspielhaus, am Thalia-Theater, am Altonaer Theater, in den Kammerspielen, in München, Frankfurt, Berlin und viele Rollen im Fernsehen folgten.

Gibt es dennoch einen Ort, an dem er noch nicht gespielt hat? "Die Staatsoper", sagt er schnell. Seine Traumrolle sei es, einmal den "Frosch" in der Operette "Die Fledermaus" von Johann Strauss zu spielen. "Das ist ein Gefängniswärter, der sehr facettenreich ist. Das reizt mich."

Das Publikum habe sich im Laufe der Jahre verändert: Es werde mehr gelacht als früher. Dafür würden sich die Besucher nicht mehr "so hübsch" fürs Theater machen. Doch das störe ihn nicht. Was geblieben ist? "Lampenfieber vor jedem Auftritt." Dann zieht sich Bessen hinter der Bühne für ein paar Minuten zurück - so auch heute.