Hamburg. Nicht wegschauen, sondern darauf deuten. Aufmerksam machen, anstatt zu schweigen. In Hamburg begannen gestern die Internationalen Wochen gegen Rassismus. Der Blick auf das Schicksal jüdischer Bürger in der Nazizeit im Thalia-Theater war Startschuss der Kampagne "Hamburg steht auf!" Noch bis zum 24. März sind in der Hansestadt mehr als 60 Veranstaltungen geplant, um ein Zeichen gegen Rassismus und Rechtsextremismus zu setzen. Die Kampagne des Vereins Laut gegen Nazis wird von 150 Partnern, Initiativen und Prominenten unterstützt. Darunter sind auch der engagierte TV-Koch Tim Mälzer, der Sänger Lotto King Karl, Prinzen-Star Sebastian Krumbiegel, der HSV und der FC St. Pauli. Schirmherr ist der Erste Bürgermeister Olaf Scholz (SPD).

Das Projekt habe vor allem wegen der rechtsextremen Zwickauer Terrorzelle einen großen Schub erhalten, sagte der Gründer des Vereins Laut gegen Nazis, Jörn Menge, bei der Ankündigung der Wochen gegen Rassismus. "Gleichwohl ist in der Gesellschaft nach wie vor eine Ignoranz beim Thema Rechtsextremismus festzustellen."

Menges Verein wirbt seit dem Jahr 2008 für zivilgesellschaftliche Zusammenschlüsse gegen den zunehmenden Rechtsextremismus.