Erste Fundraising-Gala der Haspa Musik Stiftung in der Laeiszhalle hilft vier Hamburger Projekten

Neustadt. Fast wehte ein Hauch von Bayreuth durch die Laeiszhalle: Wie am Grünen Hügel verkündeten gestern Abend Fanfarenklänge den Beginn der ersten Fundraising-Gala der Musikstiftung der Hamburger Sparkasse im kleinen Saal der Laeiszhalle.

Hamburg ist Musikmetropole im Aufbau, viele Projekte sorgen hier dafür, dass sich das Verständnis und die Freude an der Musik in den unterschiedlichsten Facetten entwickeln. Und Stiftungen wie die Musikstiftung der Hamburger Sparkasse sorgen dafür, dass für solche Projekte auch Spendengelder eingeworben werden.

250 musikfreundliche Haspa-Kunden waren gekommen. Und gleich vier Musikprojekte durften sich auf der Bühne präsentieren und hinterher bei der Spendenrallye im Brahms-Foyer auf dem Bildschirm im direkten Vergleich sehen, wie weit sie die Geber-Herzen der Musikfreunde für ihre Arbeit begeistern konnten. Denn die konnten ihre großzügigen Spendenzusagen direkt über bereitgestellte iPads abgeben. So war aktuell sofort zu sehen, wer unter den Empfängern die Nase vorn hatte.

Haspa-Vorstandsvorsitzender Harald Vogelsang konnte in seiner Begrüßung auf viele Erfolge der 2008 errichteten Musikstiftung hinweisen. Und Pianist Joja Wendt übernahm locker und motivierend die Moderation.

Im Einzelnen bewarben sich um die Gunst der Spender:

Das Ensemble Resonanz, präsentiert von Musikhochschulpräsident Elmar Lampson. Es wünschte sich 15 000 Euro Unterstützung für ein ambitioniertes CD-Projekt: die Aufnahme zweier Hauptwerke der modernen Kammerorchesterliteratur, Alban Bergs "Lyrischer Suite" und Arnold Schönbergs "Verklärter Nacht" mit dem französischen Cellisten Jean-Guihen Queyras. Gemeinsam mit Joja Wendt spielten die Streicher den Jazz-Titel "The Sheik of Araby". Riesenapplaus.

Elbphilharmonie-Intendant Christoph Lieben-Seutter spielte auf dem Triangel in einem Duo mit Wendt pikanterweise Beethovens "Wut über den verlorenen Groschen" und warb so um 15 000 Euro für das Projekt Angedockt: Orchester 3.0, das junge Menschen für klassische Musik begeistern will. Mit dem RedTicket der Haspa Musik Stiftung bekommen außerdem 500 junge Hörer Top-Plätze für je zehn Euro in der Laeiszhalle.

Krach & Getöse, ein Songschreiber-Werkstatt-Projekt von Rockcity Hamburg und Haspa Musik Stiftung, wünschte sich 20 000 Euro. In einem Wettbewerb können Nachwuchsmusiker hier eine einjährige, maßgeschneiderte professionelle Förderung in Zusammenarbeit mit erfahrenen Musikern, Bühnen, Studios und Agenturen gewinnen. Eine Fachjury wählt die fünf originellsten und kreativsten Köpfe aus. Dafür warben die Band The Good Morning Diary, Gewinner des Wettbewerbs 2011, und die Sängerin Inga Rumpf. Und die Windband des Niels-Stensen-Gymnasiums in Harburg braucht 10 000 Euro für ein Baritonsaxofon und ein Glockenspiel und möchte auch denjenigen Schülern Musikunterricht ermöglichen, deren Eltern das momentan nicht bezahlen können. Ihr Pate auf der Bühne war Markus Menke, Direktor des Hamburger Konservatoriums.

Nach dem Konzert zogen Gäste und Musiker hinüber ins Brahms-Foyer der Laeiszhalle, und am Ende hatte jeder etwas gewonnen. Denn gegen 21.40 Uhr wurden als Zwischenstand diese Spendenbeträge angezeigt: Krach & Getöse 5500 Euro, Windband 11 500 Euro, Ensemble Resonanz 9000 Euro und Angedockt: Orchester 3.0 4500 Euro. Eine Gala, die ein erfreuliches Zeichen für die Musikstadt gesetzt hat.

Zu den Gästen zählten unter anderen Hermann Ebel (Hansa Treuhand Holding AG) und seine Frau Milena, Kampnagel-Intendantin Amelie Deuflhard, Karl-Joachim Dreyer, Kuratoriumsvorsitzender der Haspa Musik Stiftung, Senator a. D. Ian Karan (hatte bereits vorab 10 000 Euro für das CD-Projekt des Ensembles Resonanz gespendet) und Hamburger-Symphoniker-Intendant Daniel Kühnel.