Roman Herzog sprach beim Europaabend über “Zu viel EU - zu wenig Europa“

Der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog hat gestern Abend ein kraftvolles Europa gefordert. Zum einen müsse die Wirtschaftsgemeinschaft insgesamt an Stärke gewinnen, aber auch die Länder, die nicht dem Euro angehören, sollten sich politisch stärker einbringen. "Eine Europa-Skepsis ist das Letzte, was wir in dieser Neuordnung der Welt brauchen können", sagte Herzog als Festredner auf dem 21. Europaabend des AGA Unternehmensverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistung e. V. zum Thema "Zu viel EU - zu wenig Europa. Weniger Regulierung - mehr Akzeptanz". Herzog sagte, er könne verstehen, dass "gerade die frei gewordenen Staaten Ost- und Mitteleuropas wenig Interesse an weiteren Souveränitätsverzichten zeigen".

Der Rede hörten 300 Gäste aus Wirtschaft, Politik und des Konsularkorps im Hotel Grand Elysée zu. Darunter auch Generalkonsul der Republik Österreich Leopold Köllner, das Mäzen-Ehepaar Hannelore und Helmut Greve und UKE-Chef Jörg F. Debatin.

"Wir brauchen und wollen ein stabiles Europa mit kräftigem Euro", sagte AGA-Präsident Hans Fabian Kruse. Europa sei und bleibe ein Projekt, für das es sich zu kämpfen lohne. "Wir wollen dieses Projekt Europa leben und seine Bewertung nicht amerikanischen Rating-Agenturen überlassen."