Auftakt zur “German Polo Tour“: Beim zehnten Berenberg-Polo-Derby in Klein Flottbek boten Väter und Kinder sportliche Höchstleistungen.

Hamburg. Vor zehn Jahren stand in Klein Flottbek nur ein kleines Zelt beim Polo-Derby der Berenberg Bank. Mittlerweile ist es eine der renommiertesten Veranstaltungen dieser Art in Deutschland und bildete von Freitag bis gestern den Auftakt zur "German Polo Tour" im Hamburger Polo-Club.

Während die Pferde mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit über den Rasen jagten, ließ es sich die Hamburger Gesellschaft - mit oder ohne Hut - bei einem gekühlten Gläschen Champagner gut gehen.

"Mit so einer tollen Resonanz hatten wir am Anfang nicht gerechnet", sagte Hans-Walter Peters, einer der persönlich haftenden Gesellschafter der Berenberg Bank. Doch das Polo-Derby ist mittlerweile schon mehr als "nur eine gesellschaftliche Zusammenkunft", es ist gar ein Familienfest.

"Guck mal, Mama, ich wurde geschminkt", sagte Josie Winter, 5, stolz, bevor sie in ihrem rosa Sommerkleid wieder davonflitzte. Ihr Bruder Julian, 8, interessiert sich bereits fürs Polospielen und übt auf seinem BMX-Rad. Ganz der Vater, Christopher Winter, möchte man meinen, der sich unterdessen auf das Spiel vorbereitete. Seine Frau Kim verriet derweil, dass sie lieber nur reitet und das Spiel den "toughen" Frauen überlässt.

Einige Meter weiter an einem Tisch saß Cinderella Freifrau von Dungern zusammen mit ihrem Sohn Alexandros, 15, und der Jack-Russell-Dame Jara. "Ein herrlicher Tag heute, fast wie im Urlaub", sagte die passionierte Jagdreiterin und Basketballspielerin. Vor einem Jahr hat auch sie den Polosport für sich entdeckt. Es sei die "perfekte Symbiose" ihrer beiden Lieblingssportarten. Den Sport lieben gelernt haben auch die beiden Töchter von Uwe Schröder, Gründer des Hamburger Modekonzerns Tom Tailor. Naomi, 19, und Tahnee, 16, spielen seit drei Jahren Polo und belegten erst letzte Woche bei einem Turnier erstmalig zusammen mit ihrem Vater den dritten Platz. Das einzige Manko: Uwe Schröder brach sich dabei eine Rippe an, saß aber dennoch gestern wieder hoch zu Ross. Mit dem indianischen Ruf "Hoka Hey" standen ihm nicht nur seine Frau Judith, sondern auch die Töchter bei.

Das Motto Familienbande passte auch zu Poloveranstalter und Spieler Christopher Kirsch. Sein Vater Dietmar war beim Derby als Coach dabei. Ob sich das Polofieber ebenso auf Enkel Christopher (genannt Juny), 1, überträgt, bleibt abzuwarten. Pferde mag er aber jetzt schon.