Probestunde für den Herrn der Landpartie, Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe, im Vier Jahreszeiten. Schauspielerin Sunnyi Melles am Flügel.

Hamburg. Im Fairmont-Hotel Vier Jahreszeiten liegt Musik in der Luft. Ideal für Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe, der mit der Schauspielerin Sunnyi Melles am Flügel sitzt und probt. Aber Moment? Warum übt der Adlige? Er gilt doch als Könner an den Tasten und hat das Üben gar nicht nötig.

Doch, doch, sagt der Fürst. "Wir treten am Montag auf einer Gala für Unicef auf." Und weil im Publikum auch Jazz-trompeter Till Brönner sitzen wird, übt er. Denn vor dem Virtuosen hat Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe gehörigen Respekt. "Er ist der beste Jazzmusiker der vergangenen 20, 30 Jahre. Da habe ich schon Lampenfieber." Eigentlich spiele er ohne Noten, doch für den großen Auftritt hat sich der 51-Jährige einen "Spickzettel" mit Akkordbezifferungen gemacht.

Um nicht komplett in Nervosität zu verfallen, hat er sich ein persönliches Beruhigungsprogramm verordnet: Er lädt auf sein Schloss in Bückeburg zur elften Landpartie mit dem Motto "Savoir-Vivre: La France" ( www.landpartie-schloss-bueckeburg.de ) ein.

Noch bis Sonntag, 6. Juni, gibt es dort alles zum stillvollen Leben - für den Garten bis zum Kleiderschrank. Und natürlich auch Musik. So spielt der Aristokrat am letzten Veranstaltungstag bei einer Jamsession auf der Schlossbrücke mit. Frau Nadja, 35, und Tochter Felipa, 1, sind auch dabei. "Felipa mag im Moment vor allem Chopin und Lena Meyer-Landrut. Dann fängt sie an zu hüpfen", sagt er. Bestimmt wird sie mal an der Seite ihres Vaters auf dem Klavierhocker sitzen. Vielleicht auch mal in Hamburg, denn hier hat Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe Anfang der 90er-Jahre gelebt - und kommt immer noch gern zurück.