Der Musiker Peter Fox eröffnete als Schirmherr die Ausstellung “Überleben auf der Flucht“ - ein nachgebautes Flüchtlingslager.

Hamburg. Normalerweise steht er auf der Bühne. Singt alleine oder mit seinen Bandkollegen von Seeed. Der Musiker Peter Fox kam gestern ohne Crew und zeigte sich anstatt in Partylaune eher bedächtig. Zusammen mit Dr. Frank Dörner, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen Deutschland, eröffnete er als Schirmherr die Ausstellung "Überleben auf der Flucht" - ein nachgebautes Flüchtlingslager.

Dafür reiste Peter Fox eigens aus Berlin mit dem Zug an und fuhr am selben Tag auch schon wieder ab. Es blieb Zeit genug, um Interesse zu zeigen. Er ließ sich von Dörner auf dem Gänsemarkt durch die Ausstellung mit Unterkünften, Latrinen, Trinkwasserstation, Ernährungszentrum und Cholera-Behandlungszelt führen. In solchen Lagern leben zurzeit weltweit mehr als 42 Millionen Menschen, die vor Krieg, gewaltsamen Konflikten oder Naturkatastrophen auf der Flucht sind. "Der Solidaritätsgedanke wird hier gut dargestellt", sagte Fox, der durch eine Bekannte seines Bruders von der Aktion erfuhr und auch gleich zusagte.

Er finde es gut, dass die Organisation da helfe, "wo es wehtut". Vor allem die Logistik der Ärzte ohne Grenzen imponierte dem Musiker bei seinem Rundgang. "Wenn bei denen mal die Kühlung der Medikamente ausfällt, dann ist das lebensbedrohlich", sagte er und verglich es mit einem Ausfall der Technik während seiner Konzerte. "Gott sei Dank ist es bei uns dann nicht so schlimm. Nach ein paar Minuten geht es dann einfach weiter."

Apropos Musik: Gerne erinnert sich Peter Fox an die Zeit, als er für ein Jahr in Altona lebte. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm ein Abend im Nachtklub von Kiezlegende Kalle Schwensen zusammen mit Udo Lindenberg. "Wir haben die ganze Nacht Musik gemacht." Und der Händedruck von Kalle Schwensen sei für ihn unvergesslich. "Die Hand schmerzt immer noch", scherzte Fox. So schnell wird der Musiker nicht wieder in Hamburg zu sehen sein - zumindest nicht im Konzert. "Zuerst muss ein neues Album mit Seeed aufgenommen werden." Dafür ist die Ausstellung auf dem Gänsemarkt noch bis Donnerstag, 10. Juni, täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.