Sie sind da, wenn die Karriere knickt, wenn Charts gestürmt werden und wenn der Hund verstirbt - man nennt sie "Helden aus der zweiten Reihe", "Macher der Showbranche" oder "Menschen hinter den Kulissen". Es sind Manager, Berater, Promoter und Agenturen, die sich um die Karrieren der Stars bemühen. Ohne ihr Wissen, ihre strategischen Schritte und ihr immer offenes Ohr wäre Jasmin Wagner wohl heute ein verwelktes Blümchen, Roger Cicero könnte sich eher Gebrauchtwagen denn Edellimousine leisten, Udo Jürgens wäre vermutlich noch nie in New York gewesen.

Sie sind immer dabei und doch unsichtbar. Eilen mit gesenktem Kopf hinter ihrem Star oder Sternchen über den roten Teppich, stehen mit angedeutetem Lächeln im Gesicht dabei, wenn der Schützling Interviews gibt.

Und weil all das auf Dauer nicht befriedigt, werden einmal im Jahr die LEA Awards gefeiert. Eine glamouröse Party, bei der die Unsichtbaren ausgezeichnet werden. So auch am Donnerstagabend in der aktuell umbenannten O2-World-Arena. Hier gibt es Preise in Kategorien wie Lebenswerk, bestes Konzert, bester Klub oder beste Tour - berichtet über die Branchenparty wird ehrlicherweise allerdings auch nur, weil eben die prominenten Zugpferde brav zum Huldigen erschienen. Und in Gesprächen immer und immer wieder betonten, wie wichtig und bedeutend die Arbeit ihrer Agenten, Veranstalter und Berater sei. "Meine Managerin begleitet mich bereits meine gesamte Karriere, zwischen uns ist es mittlerweile wie in einer guten Ehe - man kriegt alles gemeinsam hin", befand Jasmin Wagner und lächelt ihrer Britta zu. Die stand abseits, wo sonst.

Da die Situation für ihn noch keine Routine ist, kommt HSV-Star Dennis Aogo flankiert von Freundin Alessia und Designer Jürgen Hartmann. Und kann sein Beraterteam nur loben: "Ohne ein gutes Management geht gar nichts. Die Chemie zwischen Sportler und Management muss stimmen, bei mir ist das Management wie eine zweite Familie." Scheint das für den Star Usus zu sein, wirken Berater auch mal genervt von den mannigfaltigen Anrufen, Wünschen und Bedürfnissen ihrer (Provision zahlenden) Klienten. Wie eine Agentin erzählt: "Die denken eben schnell, du bist die beste Freundin. Haben ja auch kaum Zeit, Freundschaften zu pflegen oder die Familie zu treffen. Aber das kann auch nerven, wenn man ununterbrochen angerufen wird, zuletzt auch noch Toilettenpapier besorgen soll." Wobei die deutsche Prominenz mit Extrawünschen noch recht zurückhaltend ist - im Vergleich zu Hollywood-Kollegen. "In Deutschland ist es komischerweise so, dass echte Stars wie ein Mario Adorf oder Til Schweiger sehr höflich und nett sind, während Sternchen und Z-Promis Extrawünsche und Allüren haben", weiß RTL-Societyreporterin Vanessa Blumhagen.

Doch zurück zum eigentlichen Grund der Veranstaltung: Aufrichtige Freude war bei Promoter Hans R. Beierlein (entdeckte unter anderem Udo Jürgens und Heino) sichtbar, er wurde für sein 60-jähriges Lebenswerk ausgezeichnet. "Ich bin ein Großhändler im Medienbereich, der für die Unterhaltung arbeitet, denn die ist lebensnotwendig für die Menschen." Genau deshalb werden die Macher hinter den Kulissen auch nie zu wenig zu tun haben - auch wenn man sie allzu selten dabei sieht.