Die Wahlhamburgerin schrieb humorvolle und aus ihrem Leben entnommene Texte über den ganz normalen Hochzeitswahnsinn.

Hamburg. Bekannt? Berühmt? Nein, das sei sie nicht. Ihr sei zwar bewusst, dass Leute wie der gefürchtete Starblogger Perez Hilton oder auch Musikgruppen durch Internetprofile Erfolg haben, doch sie sieht sich nicht mit ihnen in einer Reihe. Die gebürtige Ostwestfälin und Wahlhamburgerin Katarina Rathert gibt sich bescheiden und bestellt statt Champagner im Café Marinehof eine Bionade. Die 31-Jährige arbeitet als Community Managerin bei "stern.de". Auf dieser Internetseite hat sie auch ein Tagebuch mit dem Namen "Die Weddingplanerin" geschrieben, daraus ist jetzt das gleichnamige Buch hervorgegangen.

Geplant hatte sie diesen Schritt nie. Das Angebot kam im September 2008 per E-Mail vom Rowohlt Verlag - ganz unverhofft. "Ich dachte, es sei ein Scherz", sagt Rathert. Aus Neugierde googelte sie die Kontaktdaten - alles echt. "Die Lektorin fand meine Geschichten über Hochzeiten und die damit verbundenen Pflichten gut. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sich irgendjemand dafür interessieren würde, denn solche Erlebnisse hat doch jeder irgendwann." Katarina Rathert hatte zudem nicht das "Ich-will-ein-Buch-schreiben-Bedürfnis", wie sie es selbst nennt. Nach längeren Gesprächen hat sie dann doch eingewilligt.

Bis Ende September 2009 schrieb Rathert jedes Wochenende humorvolle und aus ihrem Leben entnommene Texte über den ganz normalen Hochzeitswahnsinn. Dass sich daraus ein Rummel um ihre Person entwickeln könnte, daran hat die junge Autorin vor ihrem Hoch nicht gedacht. Schließlich habe sie ein Buch zu schreiben auch nicht geplant. Dennoch ist sie sich bewusst, dass es eine solche Möglichkeit vor 15 Jahren ohne Internet, Blogs und Facebook-Seiten nicht gegeben hätte.

Zwar kann sie sich in Hamburg noch "frei bewegen", aber in ihrer Heimatstadt Nettelstedt sieht das schon anders aus. "Meine Eltern werden beim Einkaufen darauf angesprochen, dass ihre Tochter ein Buch herausgebracht hat", sagt sie. Und die Nachbarschaft würde sich freuen, dass aus der "Jugend etwas geworden ist".