Der ehemalige Fußballer Benny Adrion will sein eigenes Wasser zugunsten seiner Hilfsorganisation “Viva con Agua“ verkaufen.

Hamburg. Erst kickte er für den FC St. Pauli, dann gründete er die gemeinnützige Hilfsorganisation "Viva con Agua", die in aller Welt Projekte für sauberes Trinkwasser aus der Taufe hob. Jetzt wird Benny Adrion (28) auch noch Unternehmer: Der ehemalige Fußballprofi und Träger des Bundesverdienstkreuzes bringt - passend zum heutigen Weltwassertag - seine eigene Wassermarke auf den Markt. Sie soll zugunsten des Vereins verkauft werden.

Ein wichtiger Schritt für "Viva con Agua" und den Ex-Kiezkicker, der gerade zum ersten Mal Vater wurde. Sohn Malki ist fast zwei Monate alt. "Mit der Geburt hat sich etwas Grundlegendes in meinem Leben verändert", sagt Adrion. Immerhin bekommt Adrion mehr Schlaf, als er anfangs dachte: "Wir haben ein sehr ruhiges Kind, und es hat eine entspannte Mama. Von daher ist alles halb so wild." So bleibt dem frischgebackenen Vater, der zusammen mit Freundin Hannah (32) und ihren beiden Töchtern Juli (6) und Ella (8) aus einer vorherigen Beziehung im Stadtteil St. Pauli lebt, noch genügend Zeit, um sich auf das aktuelle Projekt zu konzentrieren. "Die Idee zu unserer eigenen Wassermarke ist schon vor langer Zeit im Verein entstanden, sie war nur nicht so einfach umzusetzen", sagt Adrion, der mit diesem Wasser eine Alternative auf den Markt bringen will.

"Wir verkaufen nicht das Wasser aus Ländern, in denen es zu wenig gibt. Unser Quellwasser kommt aus Norddeutschland, und wir arbeiten zusammen mit einem regionalen Abfüller." Wer dahintersteckt, soll erst dann bekannt gegeben werden, wenn der Verein eine GmbH ist und eine Stiftung gegründet hat. So lange kann das Wasser nur direkt bei "Viva con Agua" bestellt werden. "Sobald wir alle Gründungen vollzogen haben, wird es das Wasser überall geben - auch im Supermarkt um die Ecke", sagt Adrion. Das Benefiz-Wasser hat seinen Preis: Eine kleine Flasche (0,33 Liter) soll um die 39 Cent kosten. Auch in 0,5-Liter-Flaschen soll das Wasser verkauft werden. Ganz klassisch - mit oder ohne Kohlensäure. Es heißt aber: "laut" und "leise".

Der Slogan: "Wasser für alle - werdet Durstlöscher!" Voraussichtlich in den nächsten Wochen soll der schriftliche Teil abgewickelt sein - so lange lässt sich der Lockenkopf noch seinen Bart wachsen - als Zeichen von Ausdauer. Der Erlös des Wasserverkaufs kommt den Projekten von "Viva con Agua" und der Stiftung zugute. Die Botschaft soll lauten: Wasser trinken für Trinkwasser in anderen Ländern. So kann sich der Kunde mit dem Kauf des Wassers gleich sozial engagieren. "Ist doch ganz einfach", sagt Adrion, der seinen Schritt als "Rock-'n'-Roll-Ansatz des Unternehmertums" bezeichnet, und lacht. "Viva con Agua" hat unter anderem schon in Ecuador, Kambodscha, Nicaragua, Ruanda, Benin, Äthiopien und Kuba Brunnen und Trinkwassersysteme für die Bevölkerung gebaut.