Nach einem Einsatz in SOS-Kinderdörfern in Guatemala packt der Schauspieler jetzt in Haiti mit an, kümmert sich um mehr als 350 Kinder.

Hamburg. Schauspieler Peter Lohmeyer war der Stolz auf seinen Sohn ins Gesicht geschrieben, als die Schalte schließlich stand. Als Louis Klamroth den Gästen in der Berliner Dependance der SOS-Kinderdörfer per Video-Konferenz live und aus erster Hand von seinem Praktikum beim SOS-Hilfsteam für die Opfer des verheerenden Erdbebens in Haiti berichtete, das 220.000 Menschen den Tod brachte.

Klamroth, der im vergangenen Jahr Abitur machte und mit seinem Vater in Othmarschen (direkt an der Grenze zu Ottensen) lebt, ist den Deutschen noch in Erinnerung durch seine Hauptrolle in Sönke Wortmanns Fußball-Film "Das Wunder von Bern". Damals an der Seite des Vaters, heute auf sich selbst gestellt: Nach einem viermonatigen Einsatz in SOS-Kinderdörfern in Guatemala packt der 20-Jährige jetzt in Haiti mit an, kümmert sich mit seinen Kollegen um mehr als 350 Kinder, die nach der Katastrophe allein durch die Straßen irrten oder verschleppt wurden. "An einigen Erlebnissen habe ich sicher noch ganz schön zu knabbern, aber das kriege ich schon hin", sagte Klamroth, der seine Erfahrungen in einem Internetblog ( www.haiti-blog.de ) festhält. Lohmeyer, selbst SOS-Kinderdorf-Freund, würde seinen Sohn lieber heute als morgen wieder in die Arme schließen. Aber er sagt auch: "Ich muss und will meinen Kindern zeigen, wie andere Kinder leben."

"Die schreien zur Begrüßung immer laut ,Blanc', da meine Haut und Haare so weiß sind", erzählte der Filius. "Dann darf jeder einmal meine Haare berühren und meine riesige Nase anfassen". Lohmeyer sagte über seinen Sohn: "Ich bin beeindruckt und besorgt zugleich. Jetzt schaut er den Dingen direkt ins Gesicht." Ob Klamroth dauerhaft beim SOS anheuert oder studiert, steht noch nicht fest. Am 20. März wird Louis erst mal zu Hause zurück erwartet. Wenn er nicht doch noch verlängert.