Vértes-Schütter ist Gastgeberin für Neumeiers Ballettnachwuchs. Vom 1. bis 6. März präsentieren Schüler der Ballettschule ihre Kreationen.

Hamburg. Beide sind Gastgeber. Mit Passion. Mit festen Öffnungszeiten: In ihren Häusern finden sich allerdings fast täglich mehrere Hundert Besucher ein, die unterhalten, amüsiert, inspiriert werden wollen. Beruf wie Berufung von Isabella Vértes-Schütter und John Neumeier, denn beide stehen sie in Hamburg großen Kulturbetrieben vor: Vértes-Schütter ist Intendantin des Ernst-Deutsch-Theaters, Neumeier Direktor des Balletts Hamburg. Sie kennen sich gut, seit gestern ist Vértes-Schütter dazu Gastgeberin für Neumeiers Ballettnachwuchs. Vom 1. bis 6. März präsentieren Schülerinnen und Schüler der beiden Abschlussklassen der Ballettschule ihre eigenen choreografischen Kreationen in zwei unterschiedlichen Programmen, hierbei werden die Unterrichtsfächer Modern und Tanz-Komposition repräsentiert. (Programm 1: 2. und 3. März/Programm 2: 4., 5. und 6. März. Karten für 25 Euro unter tickets @ernst-deutsch-theater.de und telefonisch unter 040/22 70 14 20).

Neumeier findet, es ist der perfekte Ort für seine Eleven. "Als ich Isabella anrief, war sie gleich begeistert", erzählt er. "Obwohl sie gar nicht wissen konnte, wie das Programm aussehen würde, hat sie mir vertraut und zugesagt, für unsere Aufführungen einen Platz im Spielzeitkalender des Ernst-Deutsch-Theaters zu finden. Das hat mir einmal mehr gezeigt, wie groß ihr Vertrauen ist in das, was wir tun."

Doch noch mehr als berufliche Verquickungen verbindet beide Künstler eine lange Freundschaft. "Seit über dreißig Jahren hege ich eine ganz große Liebe zu Johns Arbeit und zum Ballett", sagt Vértes-Schütter, die 1980, als in der St.-Michaelis-Kirche die "Skizzen zur Matthäus-Passion" geprobt wurden, im Chor gesungen hat. "Dabei habe ich ihn sehr nah erlebt, das hat mich tief berührt."

Diese Zusammengehörigkeit spürt auch Ehrenbürger Neumeier: "Isabella und ich teilen die Liebe für den Tanz. Das ist sicher etwas, das uns ganz stark verbindet. Durch ihre Ausbildung kennt Isabella Ballett und Tanz auch aus ganz persönlicher Sicht und kann viele Dinge nachvollziehen, die ein Außenstehender nicht erkennen würde", sagt er. "Ich schätze dies sehr an ihr."

Die zierliche, fast zerbrechlich wirkende Vértes-Schütter kennt allerdings noch eine Verbindung zu Hamburgs Ballettkoryphäe: "In Wirklichkeit sind wir beide rund um die Uhr arbeitende Menschen", sagt sie lachend.