Namibia, tief in der Wüste, am Filmset des Remakes von "Der Flug des Phoenix": Es ist Nacht, das Flugzeugwrack aus dem Film ragt aus einer Düne. Eine Handvoll Fackeln spendet Flackerlicht. Vor dem Wrack sitzen Zuschauer und warten gebannt, was passieren wird. Dann erscheint er, Rudolf Herget, Hamburger Schauspieler. Den "Kleinen Prinzen" von Antoine de Saint-Exupéry hat er seinen Zuhörern mitgebracht. Herget spricht und spielt die märchenhafte Fabel des französischen Autors und nimmt seine Zuhörer - Mitreisende einer Schiffspassage - mit auf eine traumhafte Reise durch die Nacht.

Nach den Sternen greifen, auf das Herz hören, ganz wie de Saint-Exupéry es geschrieben hat: "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." Das möchte Herget seinem Publikum vermitteln. Und zwar nicht nur in Namibia, sondern auch in Hamburg, einmal im Monat seit inzwischen acht Jahren. Im Stadtpark ist er mit seiner Ein-Mann-Interpretation des legendären Stücks im Planetarium zu sehen. In seine dicke Fliegerjacke gehüllt, sitzt Rudolf Herget im Halbdunkel und beginnt, die Geschichte des "Kleinen Prinzen" zu erzählen. Dann, ganz plötzlich, erscheint de Saint-Exupérys Figur aus der von Herget mitgebrachten Kiste und huscht per Videoprojektion über die Kuppel des Planetariums. Der Beginn eines fantastischen Erlebnisses für Groß und Klein, zumindest wenn es nach Hergets langjährigem Freund, Planetariumsdirektor Thomas Kraupe geht. An diesem Sonntag wird sich Rudolf Herget wieder einmal eine kleine Pause von seiner aktuellen Tournee gönnen, seiner erklärten Lieblingsstadt einen Besuch abstatten und um 19.30 Uhr zum 100. Mal im Planetarium zu sehen sein. An der Abendkasse gibt es noch Restkarten.