Die Liebe zu einer Frau ließ ihn nach Deutschland ziehen, die Liebe zur Stadt in Hamburg bleiben. Townsend lebt auf St. Pauli.

Hamburg. Auch wenn seine Beziehung zerbrach, wollte der Sänger Duncan Townsend nicht mehr zurück in sein Heimatland England. Entspannt sitzt er in der Bar Roosen, trinkt Kaffee. Zuvor war er mit seiner Band The Townsmen frühstücken und bei der Drogerie - es fehlte an Milch und Lippenbalsam.

Townsend lebt auf St. Pauli, überzeugt vom Flair. "Ich liebe die Kultur hier, die Industrie-Atmosphäre, die Reeperbahn - das hat Seele, Ehrlichkeit", sagt der 1981 in den Vereinigten Arabischen Emiraten geborene Musiker. Im Alter von acht Jahren zieht er mit seinen Eltern nach Nottingham, später folgt ein Schauspielstudium in London, in seiner Band avanciert er zum Leadsänger. Denn das ist es, was er tun will und kann.

Wie schon Nena bemerkte, mit der er "Caravan Of Love" aufnahm, sowie Katie Melua und "Superstar"-Gewinner Thomas Godoj, mit denen er auf Deutschland-Tour ging. Wenn morgen sein Album "Out Of The Red" (BMG) veröffentlicht wird, erreicht er einen weiteren Karrierehöhepunkt. "Es ist ein tolles Gefühl, diese Platte in der Hand zu halten", sagt Townsend, der seine Musik als "handgemachten Akustik-Pop-Rock" beschreibt.

Auftritte in Hamburg hat er in Klubs, beim Reeperbahn-Festival - und bei Fürst von Bismarck in Friedrichsruh. Mit freiem Oberkörper unter dem Sakko begeisterte er, wurde prompt wieder gebucht. "Der Weg bis hierher hat Spaß gemacht, ich habe dabei so viel gelernt." Deutsch hat Townsend sich übrigens selbst beigebracht: "Manchmal baue ich mir einfach meine eigenen Sätze, bisher hat mich aber jeder verstanden."