Am Sonntagabend feierte der dritte Teil von Wagners “Ring des Nibelungen“ nach “Rheingold“ und “Walküre“ wieder Premiere.

Hamburg. Sie hatten lange durchgehalten, knapp fünfeinhalb Stunden dem "Siegfried" auf der Bühne der Staatsoper gelauscht. Am Sonntagabend feierte der dritte Teil von Wagners "Ring des Nibelungen" nach "Rheingold" und "Walküre" wieder Premiere. Claus Guth, der auch schon an ausländischen Häusern inszenierte, führt Regie.

Auf der anschließenden Premierenfeier waren knackende Gelenke zu hören, unauffällig wurden die Muskeln vom langen Sitzen gelockert, während Generalmusikintendantin Simone Young - an diesem Abend "nur als Dirigentin" im langen schwarzen Abendkleid - vor dem Premierenpublikum sprach.

Auch Manfred Lahnstein, Kuratoriumsvorsitzender der Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und damit Hauptsponsor des Opernspektakels, griff zum Mikrofon, prangerte vehement die womöglich drohenden Kulturkürzungen der Hansestadt an: "Eine Schande für Hamburg." Der gleichen Meinung, aber noch völlig von der Inszenierung ergriffen, sagte seine Ehefrau Sonja Lahnstein: "Der erste Akt war unglaublich stark. Das dramatische Element zwischen Siegfried und Mime war spannend wie ein Thriller." So spricht, wer Kultur und die Oper wirklich liebt. Was für das gesamte Publikum galt: Auch in den prominent besetzten Reihen waren diejenigen auszumachen, die kamen, um zu sehen - und nicht etwa, um gesehen zu werden.

So erschienen der künftige Intendant der Berliner Staatsoper Unter den Linden, Jürgen Flimm (inszenierte den "Ring" bereits in Bayreuth), mit Ehefrau und TV-Produzentin Susanne Ottersbach-Flimm, Margit und Joachim Wetzel (Gesellschafter der Berenberg Bank), Monika und Michael Göring (Vorstandsvorsitzender Zeit-Stiftung) sowie Leopold von Heimendahl (Nabaltec).