Pheline Roggan liebt Kinder und Filme für Kinder. Sie ist Schirmherrin des 7. Michel-Kinder-und-Jugend-Filmfestes, das heute beginnt.

Hamburg. Ihren beruflich bisher größten Erfolg hat Pheline Roggan (28) noch gar nicht so recht begriffen. Beim 66. Filmfest in Venedig vor drei Wochen wurde Fatih Akins neuer Film "Soul Kitchen" überraschend mit dem Preis der Jury ausgezeichnet. Pheline Roggan ging mit Kollegen wie Moritz Bleibtreu und dem Altonaer Ex-Gastwirt und Filmstar Adam Bousdoukos über den roten Teppich am Lido. Die Hamburgerin spielt in der Kiez-Komödie die Freundin eines Wilhelmsburger Kneipiers, die nach Shanghai auswandert.

Jetzt, bei einer Rhabarberschorle in ihrer Kiez-Stamm-Kneipe Golden Pudel Club mit Blick über die Elbe, sagt sie: "Das hier mag ich viel lieber, wenngleich Venedig natürlich toll war. Aber Hamburg ist meine Heimat, hier lebt meine Familie, sind meine Freunde."

Nun also wieder Hamburg und immer noch roter Teppich. Gestern feierte Pheline Roggan beim Eröffnungsfilm des 17. Filmfestes "Soul Kitchen" bei der Deutschland-Premiere mit. Und sie ist Schirmherrin des parallel laufenden 7. Michel-Kinder-und-Jugend-Filmfestes, das heute beginnt und Beiträge aus elf Ländern zeigt ( www.michel-kinderfilmfest.de ). Dort ist das einstige Model im Eröffnungsfilm "Mörder auf Amrum" von Markus Imboden zu sehen.

Pheline Roggan liebt Kinder und Filme für Kinder. "Meine Eltern waren streng, aber das ist okay. Meine vier Jahre jüngere Schwester Claire und ich durften früher nur wenig und ausgewählt fernsehen. ,Sesamstraße' und ,Die Sendung mit der Maus'", erzählt die Schauspielerin.

Ihre eigene Filmkarriere startete sie in den Kinoproduktionen "Chiko" und "Die Glücklichen". "Kino lebt von den gemeinsamen Erlebnissen und der Entdeckung fremder Welten. Ein guter Film berührt und regt an, nachzudenken oder rumzuspinnen", sagt sie. Daher haben sie früher vor allem Filme von Astrid Lindgren beeindruckt. "Ich habe Pippi Langstrumpf geliebt, weil die alles hatte, was ich nicht hatte - ein Pferd, einen Affen. Und sie war stark", sagt sie. Zu gerne habe sie mit ihren Freundinnen Träumereien über das freie Leben in einem Haus ohne Eltern ganz nach Pippis Vorbild nachgehangen und sei sogar verkleidet wie Pippi zur Schule gegangen.

Kinderfilme empfindet die ehemalige Abiturientin der Helene-Lange-Schule, die mit ihrem Freund auf der Schanze wohnt, als die unanstrengendste Art, das wahre Leben kennenzulernen. "Kinder entdecken fremde Kulturen und andere Menschen spielerisch. Und nur Kinder können so ehrlich ihre Begeisterung oder Ablehnung durch Geschrei oder Gemurre zeigen", meint sie.

Sie selbst weint auch gerne im Kino, wohin sie gern gemeinsam mit ihren Eltern geht. Und natürlich sitzen diese während des Filmfestes mit ihrer Tochter zusammen im Publikum. "Meine Eltern sind sehr interessiert, und oft haben wir danach eine generationenübergreifende, spannende Diskussion über die Filme", sagt Pheline Roggan.

Was kommt für sie als Nächstes? Neben ihrem Fernstudium in Literaturwissenschaften ("Ich muss meinen Kopf beschäftigt halten") die Hoffnung auf die nächste Rolle. "Ich möchte weiter spielen. Aber bloß in keiner Schublade landen", sagt sie und grinst.